Chalon, Alfred Edwin, aus Genf, ein jetzt lebender Genre- und Porträtmaler in London, der insbesondere wegen seiner Bildnisse einen ausgezeichneten Ruf genießt. Er weiß aber auch in denselben durch die geschmackvolle Anordnung, eine gewisse Leichtigkeit und Eleganz der Auffassung, eine zarte Harmonie in der im Ganzen sehr matten und gebrochenen Färbung sein Publikum zu bezaubern und die oft schwache Zeichnung, die Oberflächlichkeit und Geziertheit mancher Stellungen vergessen zu machen. Unter seinen Porträts werden am meisten gerühmt: die der Königin Viktoria von England (gest. in Mezzotinto von Cousins), deren Hofmaler Chalon ist, der Herzogin von Sutherland und mehrere anderer hocharistokratischer Damen. Zu seinen besten Genrebildern, in denen er meistens Gegenstände aus dem Konversationsleben behandelt, gehört: der Pantoffel, ein Bild des Spiels einer fröhlichen Jugend, ansprechend durch interessante Andeutungen, doch nicht frei von einer gewissen Ziererei und von bunter Färbung. Chalon hat auch einige Historienbilder gemalt, von denen man namentlich: John Knox, der den Hofdamen der Königin Maria wegen ihres leichtfertigen Lebens Vorwürfe macht, und einen Ecce homo in Lebensgröße namhaft macht, aber nicht besonders rühmt. Im Jahr 1845 wurde er mit anderen französischen Künstlern nach Washington berufen, den dortigen Kongresssaal mit Wandgemälden zu schmücken.