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Mein Eigentum

In seiner Fülle ruhet der Herbsttag nun,
    Geläutert ist die Traub und der Hain ist rot
          Vom Obst, wenn schon der holden Blüten
                Manche der Erde zum Danke fielen.

Und rings im Felde, wo ich den Pfad hinaus,
    Den stillen, wandle, ist den Zufriedenen
          Ihr Gut gereift und viel der frohen
                Mühe gewähret der Reichtum ihnen.

Vom Himmel blicket zu den Geschäftigen
    Durch ihre Bäume milde das Licht herab,
          Die Freude teilend, denn es wuchs durch
                Hände der Menschen allein die Frucht nicht.

Und leuchtest du, o Goldnes, auch mir, und wehst
    Auch du mir wieder, Lüftchen, als segnetest
          Du eine Freude mir, wie einst, und
                Irrst, wie um Glückliche, mir am Busen?

Einst war ichs, doch wie Rosen, vergänglich war
    Das fromme Leben, ach! und es mahnen noch,
          Die blühend mir geblieben sind, die
                Holden Gestirne zu oft mich dessen.

Beglückt, wer, ruhig liebend ein frommes Weib,
    Am eignen Herd in rühmlicher Heimat lebt,
          Es leuchtet über festem Boden
                Schöner dem sicheren Mann sein Himmel.

Denn, wie die Pflanze, wurzelt auf eignem Grund
    Sie nicht, verglüht die Seele des Sterblichen,
          Der mit dem Tageslichte nur, ein
                Armer, auf heiliger Erde wandelt.

Zu mächtig, ach! ihr himmlischen Höhen, zieht
    Ihr mich empor, bei Stürmen, am heitern Tag
          Fühl ich verzehrend euch im Busen
                Wechseln, ihr wandelnden Götterkräfte.

Doch heute laß mich stille den trauten Pfad
    Zum Haine gehn, dem golden die Wipfel schmückt
          Sein sterbend Laub, und kränzt auch mir die
                Stirne, ihr holden Erinnerungen!

Und daß mir auch, zu retten mein sterblich Herz,
    Wie andern eine bleibende Stätte sei,
          Und heimatlos die Seele mir nicht
                Über das Leben hinweg sich sehne,

Sei du, Gesang, mein freundlich Asyl! sei du,
    Beglückender! mit sorgender Liebe mir
          Gepflegt, der Garten, wo ich, wandelnd
                Unter den Blüten, den immerjungen,

In sichrer Einfalt wohne, wenn draußen mir
    Mit ihren Wellen allen die mächtge Zeit,
          Die Wandelbare, fern rauscht und die
                Stillere Sonne mein Wirken fördert.

Ihr segnet gütig über den Sterblichen,
    Ihr Himmelskräfte! jedem sein Eigentum,
          O segnet meines auch, und daß zu
                Frühe die Parze den Traum nicht ende.