Gedächtnis

Gedächtnis ist die Fähigkeit zu gedenken, d.h. psychische Erlebnisse zu erneuern, zu reproduzieren (s. d.). Ein besonderes Gedächtnis-Vermögen gibt es nicht, sondern nur spezielle Erinnerungsmöglichkeiten, Dispositionen (s. d.) von Erlebnissen aller Art. Das (genügend intensiv oder wiederholt) Erlebte hinterläßt in der Psyche »Spuren«, d.h. bei gegebenem Anlaß ist die Psyche nun befähigt, ein dem vergangenen mehr oder weniger ähnliches Erlebnis zu produzieren. Gedächtnis und Phantasie (s. d.) sind nur graduell verschieden, da es keine unveränderte Reproduktion (s. d.) gibt. Physiologisch betrachtet erscheinen die Dispositionen zur Reproduktion als moleculare Veränderungen im Nervensystem. Das Gedächtnis tritt in verschiedenen Qualitäten (Sach-, Namen-, Zahlen-, visuelles, auditives u. a. Gedächtnis) und Wertigkeiten auf (Stärke, Umfang, Treue, Sicherheit des Gedächtnisses; mechanisches, judiciöses Gedächtnis). Gedächtnisbilder sind die anschaulichen Erinnerungsvorstellungen. Unter Erinnerung versteht man die aktuelle Reproduktion eines Erlebnisses mit dem Bewußtsein des Reproduzierten. Erinnerungsbilder sind reproduzierte Vorstellungen.

In der Geschichte des Gedächtnisbegriffes treten drei Haupttheorien auf: die psychologische, die physiologische und die psycho-physiologische, alle in verschiedenen Modifikationen.



Begriff und Definition des Gedächtnisses:


Platon, Augustinus, Kant...
Hegel, Schopenhauer, Ritter...
Hartmann, Spencer, Wundt...

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Seite zuletzt aktualisiert: 14.11.2004 
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