Gegeben heißt ein Bewußtseinsinhalt, der ohne Zutun der Willkür erlebt, vorgefunden wird. Das »Gegebene« sind die Empfindungen als Elemente des Objektsbewußtseins, der Erfahrung (s. d.). Der Begriff des »Gegebenen« schon bei PLATO (to en hêmin) Phaedo 102 D, 103 B). Nach KANT werden uns die Gegenstände der Erkenntnis vermittelst der Sinnlichkeit »gegeben« (Krit. d. r. Vern. S. 48). »Einen Gegenstand geben... ist nichts anderes als dessen Vorstellung auf Erfahrung (es sei wirkliche oder doch mögliche) beziehen« (l.c. S. 164). Nach J. G. FICHTE ist nichts »gegeben,« alles muß erst durch das Ich (6. d.) »gesetzt« werden. ULRICI erklärt: Gegeben wird uns ein Sein, »das ohne unser Zutun, ohne unser Denken und Wollen, vorhanden ist« (Leib u. Seele S. 15). Nach LIPPS sind uns die Vorstellungsinhalte ohne objekterzeugende Tätigkeit gegeben (Gr. d. Seelenleb. S. 23). Nach SCHUPPE sind das Gegebene »die Empfindungsinhalte, die im Bewußtsein sich nicht mehr in Bestandteile zerlegen« (Log. S. 35).