Logik (logikê, logica): Lehre vom logos, vom Denken, die Wissenschaft von den logischen (s. d.) Gesetzen und Prinzipien des Denkens, von den Denkgesetzen und Denkfunktionen, die bei der Erforschung der Wahrheit wirksam sind, angewendet werden müssen. Die Logik analysiert, auf Grundlage der Psychologie (deren sie sich als Hülfsmittel bedient, ohne mit ihr zusammenzufallen), den Denkprozess, untersucht die Denkformen, Denkfunktionen (Urteil, Schluß, Begriff) - - formale Logik -, prüft die Gültigkeit der allgemeinen Erkenntnisprinzipien - Erkenntnistheorie (s. d.) - und untersucht kritisch die Methoden der Wissenschaften - Methodenlehre (Methodologie). Die Logik ist, indem sie das Denken auf seine Tauglichkeit zur Wahrheit hin prüft und indem sie Regeln, Normen (s. d.) für das richtige (s. d.) Denken aufstellt, eine normative Wissenschaft, sie ist Kritik des Denkens und Erkennens, nicht bloß beschreibend- genetische Psychologie, wie der extreme Psychologismus (s. d.) glaubt. Die »formale« Logik hat ihren Namen davon, daß sie die Form des Denkens, die Denkfunktion, zum eigentlichen Objekt der Reflexion macht, ohne deshalb von allem Denkinhalt abstrahieren zu können, wie die (extrem) »formalistische« Logik es vermeint. Die Grundvoraussetzung der Logik ist der Wille zur Wahrheit (s. d.), die Forderung des denkenden Ich nach Einheit und Übereinstimmung mit sich selbst in allen Tätigkeiten, das Postulat der Zweckmäßigkeit der Denkakte, also ein teleologisches (s. d.) Prinzip. Die Logik kann als eine »Ethik« des Denkens bezeichnet werden. - Die »Logik« im weiteren Sinne umfaßt formale Logik und Erkenntnistheorie, im engeren Sinne wird sie von letzterer unterschieden.
Begriff und Definition von Logik:
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