Subjekt

Subjekt (subiectum, hypokeimenon) bedeutet: 1) ontologisch: den, »Träger« von Zuständen, Wirkungen überhaupt, das Substrat (s. d.), die Substanz (s. d.). 2) logisch: den »Träger« des Prädikats (s. d.), den Satzgegenstand, denjenigen Denkinhalt im Urteil (s. d.). von dem das Prädikat ausgesagt wird. Das logische Subjekt ist die einheitliche Totalität von Wirkungsmöglichkeiten, Seinsmodifikationen, deren einer Teil im Prädikat herausgehoben, für sich fixiert und zum Ganzen in eine bestimmte Beziehung gesetzt wird (vgl. Urteil). 3) bedeutet »Subjekt« den »Träger« der psychischen Erlebnisse als solcher, das psychische, geistige Subjekt. Dieses ist die im Fühlen, Denken und Wollen constant sich betätigende und erhaltende Bewußtseinseinheit, das Identitätsprinzip im Geistigen in seiner lebendigen, konkreten Aktivität. Das Subjekt ist weder eine bloße Summe von psychischen Elementen noch ein Wesen hinter dem Bewußtsein, sondern eine aktive Einheit im Bewußtsein (s. d.), von dem es ein untrennbares Moment bildet: Kein Subjekt ohne Bewußtsein, kein Bewußtsein ohne Subjekt. Es gehört zum Wesen des Bewußtseins, ein Subjektmoment zu enthalten, das sich unter Umständen (in der Reflexion) als solches zu apperzipieren und deutlich den Objekten (s. d.) gegenüberzustellen vermag, aber auch vor aller Reflexion, rein funktionell, besteht. Das geistige Subjekt ist identisch mit dem »reinen Ich« (s. d.), der Ichheit als solcher. Das Verhältnis des Ich-Subjekts zu seinen Zuständen ist ursprünglich vorbildlich für das Inhärenzverhältnis (s. d.). Durch Introjektion (s. d.) gestaltet das vorwissenschaftliche Denken die Objekte (s. d.) der Außenwelt zu Subjekten, zu Gegen-Ichs, schreibt ihnen ein Für-sich-sein zu. in kritisch geläuterter Weise darf dies auch die Metaphysik tun. Indem so das »Subjektive« Sein zum »Selbstsein« wird, biegt sich der moderne Subjektbegriff in den älteren zurück, indem er ihn zugleich vergeistigt.



Begriff und Definition des Subjekts:


Aristoteles, Kant, Fichte...
Herbart, Wundt, Nietzsche...

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