In verschiedener (zum Teil pantheistischer, s. d.) Weise wird der Identitätsstandpunkt (s. d.) vertreten durch folgende Philosophen. Zunächst von SCHELLING (WW. I 7, 198 ff., 417 ff.. I, 9). Die Seele ist die eine Kraft der Vergegenwärtigung des Vielen in Einem (Jahrb. d. Medic. 1806, S. 70). Seele und Leib sind nur der zweifache Gedanke einer Wesenheit (l. c. S. 75 ff., 77. WW. I 7, 417 ff.). Die Seele ist »der unmittelbare Begriff« des Leibes (WW. I 6, 514). »Die Seele ist als Seele nur ein Modus der unendlichen Affirmation« (WW. I 6, 503). Auf der Seele beruht eigentlich die Einheit des Menschen. Als inneren Lebenspunkt eines organischen Wesens bestimmt die Seele a G. CARUS (Vergl. Psychol. S. 3. vgl. Vorles.). Den Identitätsstandpunkt vertritt auch STEFFENS (Anthropol. S. 307, 442). Auch L. OKEN (Lehrb. d. Naturphilos.). Auch TROXLER, welcher Seele und Geist (s. d.) unterscheidet. Der Geist ist »die geheimnisvolle und wunderbare, dein Menschen selbst noch verborgene Tiefe des Menschen, die Ursache und der Endzweck seines eigenen Wesens«, »unendliches Lebensprinzip«, »Leben an sich« (B1. in d. Leb. d. Mensch. S. 45). Im Geiste des Lebens sind alle Menschen eins, alle unsterblich (l. c. S. 46). Die Seele ist ewiger, der Leib räumlicher Lebensgeist (l. c. S. 47). Leib und Körper sind zu unterscheiden (l. c. S. 52 f.). SUABEDISSEN bestimmt: »Die innere Einheit eines Lebendigen, wenn sie eine selbstinnige ist, heißt die Seele.« Als selbstbewußt ist sie Geist, Ich, Selbst (Grdz. d. Lehre von d. Mensch. S. 217). Der ganze Leib ist ihr Organ, sie ist überall in ihm (l. c. S. 219). Nach SCHUBERT war die Seele eher als der sichtbare Leib, sie ist eine Einheit, unzerstörbar (Lehrb. d. Menschen- u. Seelenkunde S. 79 ff.). Der Leib ist ein Werkzeug der Seele (l. c. S. 98). Die Seele ist, ohne Beziehung auf den Leib, Geist (l. c. S. 172). Der Geist durchdringt die Seele (l. c. S. 175). - Nach SCHLEIERMACHER ist die Seele die Einheit des Ich in Bezug auf den Organismus (Psychol., u. Philos. Sittenl. § 49). Nach HEGEL ist die Seele eine Entwicklungsform des Geistes (s. d.). Sie ist der »subjektive Geist« in seinem An-sich (Encykl. § 387). in ihr »erwacht das Bewußtsein« (ib.). »Die Seele ist nicht nur für sich immateriell, sondern die allgemeine Immaterialität der Natur, deren einfaches ideelles Leben. Sie ist die Substanz, so die absolute Grundlage aller Besonderung und Vereinzelung des Geistes, so daß er in ihr allen Stoff seiner Bestimmung hat und sie die durchdringende, identische Idealität desselben bleibt. Aber in dieser noch abstrakten Bestimmung ist sie nur der Schlaf des Geistes. - der passive nous des Aristoteles, welcher der Möglichkeit nach alles ist« (l. c. § 389). »Die Seele ist zuerst a. in ihrer unmittelbaren Naturbestimmtheit, - die nur seiende, natürliche Seele. b. tritt sie als individuell in das Verhältnis zu diesem ihrem unmittelbaren Sein und ist in dessen Bestimmtheiten abstrakt für-sich-fühlende Seele. c. ist dasselbe als ihre Leiblichkeit in sie eingebildet, und sie darin als wirkliche Seele« (l. c. § 390). »Die allgemeine Seele muß nicht als Weltseele gleichsam als ein Subjekt fixiert werden, denn sie ist nur die allgemeine Substanz, welche ihre wirkliche Wahrheit nur als Einzelnheit, Subjektivität, hat« (l. c. § 391). Die Seele ist »unmittelbar bestimmt, also natürlich und leiblich, aber das Außereinander und die sinnliche Mannigfaltigkeit dieses Leiblichen gilt der Seele ebensowenig als dem Begriffe als etwas Reales und darum nicht für eine Schranke. die Seele ist der existierende Begriff, die Existenz des Spekulativen. Sie ist darum in dem Leiblichen einfache allgegenwärtige Einheit, wie für die Vorstellung der Leib eine Vorstellung ist und das unendlich Mannigfaltige seiner Materiatur und Organisation zur Einfachheit eines bestimmten Begriffs durchgedrungen ist, so ist die Leiblichkeit und damit alles das, was als in ihre Sphäre gehöriges Außereinander fällt, in der fühlenden Seele zur Idealität, der Wahrheit der natürlichen Mannigfaltigkeit reduziert. Die Seele ist an sich die Totalität der Natur, als individuelle Seele ist sie Monade. sie selbst ist die gesetzte Totalität ihrer besondern Welt, so daß diese in sie eingeschlossen, ihre Erfüllung ist, gegen die sie sich nur zu sich selbst verhält« (l. c. § 403). Die Seele ist »der Begriff selbst in seiner freien Existenz« (Ästh. I, 141). Sie ist »die substantielle Einheit und durchdringende Allgemeinheit, welche ebensosehr einfache Beziehung auf sich und Subjektives Für-sich-sein ist« (l. c. S. 154). Seele und Leib sind »eine und dieselbe Totalität derselben Bestimmungen« (ib.). Als ideale Einheit des Organismus bestimmen die Seele MICHELET. J. E. ERDMANN (Grundr. § 14 f.). »Der sog. Zusammenhang des Leibes und der Seele besteht darin, daß es ein und dasselbe Wesen ist, welches als Mannigfaltiges und Äußeres, eben darum der Außenwelt Angehöriges und ihr Aufgeschlossenes Leib, als Eines und Inneres, welches als der immanente Zweck die Mannigfaltigkeit ideell setzt und durchdringt, Seele... ist« (l. c. § 15. Vgl. 1L ROSENKRANZ, Psychol. S. 44 ff.). Nach SCHALLER ist die Seele Subjekt, Subjektivität (Psychol. I, 205, 283 f.). Nach G. BIEDERMANN ist die Seele, »der am Leibe und im Ausleben betätigte Geist« (Philos. als Begriffswissensch. I, 244 ff.). Nach ZEISING ist sie der als Erscheinung gedachte Geist (Ästhet. Forsch. S. 67). Nach BRANISS ist sie der Geist als Substanz, »das in immaterieller Substantialität beharrliche Selbst des vollkommen organisierten Leibes« (Syst. d. Met. S. 356 ff.). Den substantialen Seelenbegriff hat HEINROTH. Das Seelenwesen ist beharrlich und veränderlich (Psychol. S. 151), es ist gegliedert (ib.). Nach HILLEBRAND ist die Seele eine geistige Substanz, einfache Urkraft (Philos. d. Geist. I, 86 ff.). Dualistisch lehrt GÜNTHER. Geist ist und Naturwesen sind zwei verschiedene Substanzen. Die Naturseele ist das im Organismus besonderte und subjektiv funktionierende Naturprinzip, das dem Geiste dient. Nach GIOBERTI ist die menschliche Seele eine reale Monade (Protolog. II, 410 ff.). So auch nach MAMIANI (Conf. II, 499 ff.), A. CONTI (Il vero dell' ordine I, 56 ff.), GALUPPI, BONATELLI, DE HARLO (II concetto dell' anima, 1900). - COUSIN lehrt die Spiritualität der Seele, welche einfach ist (Du vrai p. 417). Nach CHR. KRAUSE ist jeder Geist »ein selbständiges, in sich selbst urkräftiges Wesen, als ein Teil der einen Kraft der Vernunft« (Urb. d. Menschh.3, S. 269). Ähnlich AHRENS (Cours de psychol. I, 183 ff.), LINDEMANN, TIBERGHIEN. - Nach HERBART ist die Seele einfache Substanz (Met. II, 386. Psychol. als Wiss. I, § 31. Encykl. S. 227 ff., 345). Ihr »Was« ist unbekannt (WW. V, § 150 ff.). Sie ist die Substanz, welche wegen der ganzen Bewußtseinskomplexion gesetzt werden muß (Met. § 3]2. Lehrb. zur Einl. § 130). Sie ist einfach, unräumlich, hat keine »Vermögen«, aber »Selbsterhaltungen« (ib.). »Die Seele ist ein einfaches Wesen. nicht bloß ohne Teile, sondern auch ohne irgend eine Vielheit in ihrer Qualität.« Sie ist nicht irgendwo, hat aber einen Ort, einen mathematischen Punkt im Raume. Sie ist nicht irgendwann. Die Selbsterhaltungen der Seele sind Vorstellungen (Lehrb. zur Psychol.3, S. 108 ff.). Ähnlich lehren G. SCHILLING (Lehrb. d. Psychol. S. 29 ff.), DROBISCH (Psychol.), LINDNER (Psychol. S. 2 ff.), WAITZ (Lehrb. d. Psychol. S. 55), VOLKMANN, nach welchem die Seele der einfache Träger aller Vorstellungen ist, gedacht im Zusammen mit andern einfachen Wesen (Lehrb. d. Psychol. I4, S. 58 ff.). ähnlich R. ZIMMERNANN, O. FLÜGEL, u.a. Nach BENEKE ist die Seele ein »immaterielles Wesen, aus gewissen Grundsystemen bestehend, welche eins sind« (Lehrb. d. Psychol. § 38 f.. Neue Psychol. S. 177). - Nach TRENDELENBURG ist die Seele der sich verwirklichende Zweckgedanke, noch mehr als Substanz (Log. Unt.). Nach W. ROSENKRANTZ ist der Seelenbegriff die Idee einer »organisierenden und belebenden Ursache unseres Körpers« (Wissensch. d. Wiss. I, 286). Nach K. WERNER ist die Seele dem Leibe gegenüber dessen lebendige, innerliche Fassung, aktuose Form und Entelechie (Spec. Anthrop. S. 73 ff.). Nach A. L. KYM ist die Seele Selbstbewegung, Spontaneität, sie hat selbständige Realität (Üb. d. menschl. Seele, 1890, S. 6ff.). Nach GUTBERLET ist die Seele eine Substanz. Das Ich ist die Seelensubstanz (Kampf um d. Seele S. 84 ff.). »Daß wir für die ganz eigentümlichen Tätigkeiten der Seele auch ein entsprechendes Sein setzen, ist eine Forderung der Vernunft« (l. c. S. 57). Nach HAGEMANN ist der Geist ein »immaterielles und persönliches, somit... ein einfaches, unausgedehntes, selbstbewußtes und frei handelndes Wesen« (Psychol.3, S. 13). Als Lebens-, Intelligenz- und Willensprinzip ist der menschliche Geist Seele (l. c. S. 14. vgl. Met. S. 104 ff., 116 ff., 121, 124). Im Sinne Günthers lehrt W. KAULICH (Handb. d. Psychol., 1870). Den substantialen Seelenbegriff haben alle »katholischen« Philosophen (s. Psychologie).
Spiritualistisch-substantial ist der Seelenbegriff zunächst bei LOTZE. Er betont, die Seele sei Substanz, sofern sie ein des Wirkens und Leidens Fähiges ist, nicht aber ein »hartes und unzersprengbares Atom« (Met.2, S. 481). Die Seele ist ein übersinnliches, unräumliches, einheitliches Wesen (Grdz. d. Psychol. § 63 ff.). Seele und Geist sind verschiedene Seiten, Potenzen desselben übersinnlichen Wesens (Mikrok II2, 144). Das Was der Seele wird aus ihrer Qualität bestimmt. Sie ist keine unveränderliche Substanz. Substanz ist sie als »ein relativ feststehender Mittelpunkt ankommender und ausgehender Wirkungen« (l. c. S. 164). Die Einheit des Bewußtseins kann nicht Resultante mehrerer Komponenten sein (Med. Psychol. S. 16 ff.. Kl. Schrift. II, 13 ff.). Der lebendige Inhalt des Psychischen selbst ist es, »der durch seine eigene spezifische Natur die Fähigkeit des Wirkens und Leidens, die Eigenschaft der Substantialität gewinnt« (Mikrok. II2, 149 ff.). J. H. FICHTE erklärt: »Die Seele ist ein individuelles, beharrliches, vorstellendes Reale, in ursprünglicher Wechselbeziehung mit anderen Realen begriffen« (Anthropol. S. 181). Sie ist »ein raumzeitliches Realwesen«, eine »Geistesmonade« (Psychol. I, S. VII), ein »vorempirischen Wesen« (l. c. S. VIII ff.), mit vorempirischen Grundanlagen ausgestattet (l. c. S. XVI. ähnlich SENGLER, Erkenntnislehre, 1858). Die Seele ist »ein instinctbegabtes Triebwesen, weil sie in unbewußter Antizipation und idealer Vorausnahme schon besitzen muß, was sie werden soll« (Psychol. I, 20). Der Leib ist der reale, das Bewußtsein der ideale Ausdruck der Seele (Anthrop. S. 262). Es besteht eine »dynamische Gegenwart der Seele im Leibe« (l. c. S. 268). Die Seele ist ganz in allen Teilen des Leibes, hat keinen Sitz (l. c. S. 286. Psychol. I, 35). Ähnlich lehrt FORTLAGE, der die Seele als Triebwesen auffaßt (Psychol. §] 3). Nach ULRICI ist die Seele eine »kontinuierliche, in sich ungeteilte Substanz..., stofflich, aber nicht materiell« (Leib u. Seele S. 131 f.). Sie ist »eine Einheit von Kräften, deren unterscheidende Grundkraft eine Kraft kontinuierlicher Ausdehnung und Umschließung ist, durch welche sie die den Leib bildenden Atome ergreift, zusammenordnet, durchdringt« (Gott u. d. Nat. S. 526). Die Grundkraft der Seele, die Quelle des Bewußtseins ist die unterscheidende Tätigkeit (l. c. S. 534. Leib u. Seele S. 323, 364). Die Seele ist ein ätherisches Fluidum. Ausgedehnt ist die Seele nach J. A. HARTSEN (Grdz. d. Psychol., 1874). AD. SCHOLKMANN erklärt: »Wenn eine geistige Wesenheit Atome zu einem in sich selbst zurücklaufenden Lebensprocesse dauernd mit sich vereinigt, so nennen wir sie Seele.« Diese organisiert den Leib (Grundlin. ein. Philos. d. Christ. S. 23 ff.). Nach M. CARRIERE ist die Seele »ein Kraftzentrum«, »ein Triebwesen, das in seiner Gestaltung sich selber erfaßt, seiner selbst inne wird und als Selbst die Herrschaft über einen Teil seiner Lebensakte gewinnt« (Ästhet. I, 39). Als beherrschendes, bildendes Zentrum bestimmt die Seele PLANCK (Testam. ein. Deutsch. S. 257). - Nach L. HELLENBACH ist die Seele ein reales individuelles Wesen, etwas Organisiertes (Das Individ. S. 123, 196). ein »Metaorganismus« (s. d.).. Nach DU PREL ist es die Seele, die sowohl organisiert als denkt (Monist. Seelenlehre, S. IV). Dem Menschen liegt »ein transzendentales individuelles Subjekt« zugrunde (l. c. S. 54). Das Hirnbewußtsein ist nur ein Teilbewußtsein des Subjekts (l. c. S. 55). Als organisiert muß die Seele die Ausdehnung mindestens potentiell in sich haben (l. c. S. 131 ff.. vgl. Leib) Als substantiell bestimmt die Seele M. PERTY (Myst. Tats. S. 13). - Reales Wesen ist die Seele nach BRENTANO (Psychol. I), WITTE (Weß. d. Seele), Gt. THIETE (Philos. d. Selbstbew. S. 175), GLOGAU (Abr. d. philos. Grundwiss. II, 148. Psychol.), SCHMIDKUNZ (Suggest. S. 252). - - Nach A. VANNÉRUS ist die Seele eine lebendige, aktuale, dynamische, im Bewußtsein sich realisierende Substanz (Arch. f. system. Philos. I, 1895, S. 363 ff.). Nach J. BERGMANN ist die Seele »ein Wesen, dem Bewußtseinstätigkeiten zukommen«. Jede Seele geht »ganz in dem Bewußtsein auf, dessen Teile und besondere Weisen die ihr zukommenden Bewußtseinstätigkeiten sind« (Zeitschr. f. Philos. 110. Bd., B. 99. vgl. Hauptpkt. d. Philos. S. 309 f.). SIGWART erkennt zwar keine absolut einfache, unveränderliche Seelensubstanz an, betont aber, wenn mit dem Terminus Substanz »nur ausgedrückt werden soll, daß wir durch unser Denken genötigt sind, zu dem zeitlich wechselnden, in ein Bewußtsein stets zusammengefaßten Geschehen uns ein Subjekt zu denken, das den Zusammenhang dieses Geschehens erklärt, das als mit sich eins bleibend den gemeinsamen Grund der in der Zeit kontinuierlich folgenden Veränderungen bildet, dann muß auch das Subjekt unseres Selbstbewußtseins eine Substanz genannt werden. Freilich nicht eine Substanz, die ein von ihren Tätigkeiten getrenntes Sein hätte. sie ist, indem sie irgendwie tätig ist, aber sie ist nicht die bloße augenblickliche Tätigkeit, ihr Sein erschöpft sich nicht in der einzelnen Tätigkeit« (Log. II2, 207 f.). Es gibt kein Subjektloses Psychisches (l. c. S. 208). Ähnlich fassen die Seele auf LIPPS (Das Selbstbew. 1901, S. 4 ff., 39 ff)! KÜLPE (Einl. in d. Philos. S. 190 f.), L. BUSSE (Philos. u. Erk. S. 2.50 f.. Geist u. Körp. S. 324 ff.,.334 ff.), JAMES (Princ. of Psychol. I, 160 ff, 180 ff., 342 ff.), LADD (Psychol 1894. Philos. of Mind p. 83 ff), J. WARD (Enc. Brit. XX, 37 ff.. Mind VII, XII, XV). JANET (Princ. de mét. I, 421 ff.), WADDINGTON (Seele d. Mensch. B. 189 f., 206, 517). Nach REHMKE ist die Seele das »konkrete Bewußtsein« (Allg. Psychol. S. 49). Sie ist kein Ding (l. c. S. 59), ist nicht irgendwo, sondern ganz im Leibe (l. c. S. 128). Ein allgemeines BewußtseinsSubjekt besteht (l. c. S. 133 ff.. vgl. Seele d. Mensch. S. 108 f.). Nach SCHUPPE ist das Ich (s. d.) Substanz (Log. S. 33, vgl. S. 140). Die Seele ist keine Substanz hinter dem Bewußtsein. »Sehen wir davon ab, so ist, was der Begriff Seele meint, gewiß etwas Wirkliches, nur nicht das immaterielle Concretum, welches den körperlichen Dingen, vorab dem eigenen Leibe, als etwas Selbständiges entgegengestellt wird. Das individuelle Ich, was sie meint, ist gewiß etwas Wirkliches, nur in Abstraktion von seinem räumlich-zeitlichen Bewußtseinsinhalt ein Abstraktum« (l. c. S. 33). Ein einheitliches Subjekt, eine einheitlich konstante Funktion des Absoluten in der Vielheit des Bewußtseins lehrt E. v. HARTMANN (Mod. Psychol. S. 289 ff.). Die Seele ist »die Summe der auf den betreffenden Organismus gesichteten Tätigkeit des einen Unbewußten« (Philos. d. Unbew.3, S. 547. II10, 288, 404 ff.). Seele und Leib sind »reelle Teilfunktionen als Glieder derselben absoluten Funktion des absoluten Subjekts« (Mod. Psychol. S. 335). Das Individuum hat eine Seele, aber eine Mehrheit von Bewußtseinen (Mod. Psychol. S. 287. Philos. d. Unb. II10, 60, 157). Die Seele ist kein bloßes Summationsphänomen (l. c. S. 288), es kommt das Plus an Tätigkeit, die Zentralmonade, dazu (ib.). Die Seele ist »die Einheit der unbewußten psychischen Funktionen, aus denen neben andern Ergebnissen auch das Ich entspringt«. Sie umspannt eine Vielheit von Funktionen (l. c. S. 510 ff.). Nach DREWS ist die Seele »das lebendige System von unbewußten... Willensakten der absoluten Substanz, deren äußere Erscheinung unser Leib und deren innere Erscheinung die Gesamtheit unserer bewußten psychischen Funktionen bildet« (Das Ich, S. 301). Hierher gehört auch in gewisser Beziehung der metaphysische Seelenbegriff von WUNDT (S. unten).