Transzendentalphilosophie ist nach KANT jene Philosophie ,»welche gar keine Objekte der Sinne zum Gegenstande hat« (Reflexion. II, 26), nämlich Philosophie der apriorischen (s. d.) Erkenntnis, »das System aller Prinzipien der reinen Vernunft« (Krit. d. rein. Vern. S. 45). Sie ist, nach S. MAIMON, »eine Wissenschaft, die sich auf Gegenstände bezieht, welche durch Bedingungen a priori, nicht durch besondere Bedingungen der Erfahrung a posteriori bestimmt sind« (Vers üb. d. Transcend. S. 3). Sie hat, nach SCHELLING, die Aufgabe, »vom subjektiven als vom Ersten und Absoluten auszugehen und das Objektive aus ihm entstehen zu lassen« (Syst. d. transzendental. Idealism. S. 6). SCHOPENHAUER versteht unter Transzendentalphilosophie »jede Philosophie, welche davon ausgeht, daß ihr nächster und unmittelbarer Gegenstand nicht die Dinge seien, sondern allein das menschliche Bewußtsein von den Dingen, welches daher nirgends außer Acht und Rechnung gelassen werden dürfe. Die Franzosen nennen dieselbe ziemlich ungenau méthode psychologique« (Parerg. II, C. 1, § 10).