Jacob Voorhoeve |
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Homöopathie in der Praxis |
Medizin |
(1908) |
V. "Die Homöopathen sind einseitig." Der Leser wird durch alles, was wir bereits besprochen haben, schon wissen, daß dieser Vorwurf gänzlich unberechtigt ist. Die homöopathische Schule macht ihre Anhänger nicht zu fanatischen Schwärmern auf medizinischem Gebiete. Sie beobachtet mit großem Interesse alle wirklichen Fortschritte der Heilwissenschaft und benutzt dieselben so weit wie möglich bei der Krankenbehandlung. Die neueren Arzneimittel werden durch besondere Prüfungskommissionen an Gesunden geprüft und in geeigneten Krankheitsfällen benutzt. Der homöopathische Arzt macht in den verschiedensten Fällen von Massage, Elektrizität, Wasser- und Luftkuren passenden Gebrauch. Wo er bei vielleicht 90 % aller seiner Sorge anvertrauten Kranken die spezifisch wirkenden homöopathischen Arzneimittel verordnet, ist er sich wohl bewußt, daß die Homöopathie, wie alles Menschliche, noch nicht vollkommen ist.
Die Homöopathie ist eigentlich eine Spezialität auf dem Gebiete der Krankenbehandlung, welche von ihren Vertretern außer den gewöhnlichen ärztlichen Kenntnissen noch das durchaus nicht leichte Studium der Arzneimittellehre in ihrer spezifisch-homöopathischen Richtung verlangt.
IV. "Keine stärkenden und keine Abführmittel" | - | VI. "Solche kleine Arzneimengen können unmöglich helfen" |