Home  Impressum  Copyright
Jacob Voorhoeve Homöopathie in der Praxis I. Darstellung der Grundsätze und Lehren der Homöopathie IX. Einwände gegen die Homöopathie

[VI. "Solche kleine Arzneimengen können unmöglich helfen"]

VI. "Solche kleine Arzneimengen können unmöglich helfen." Dies gilt als ein wichtiger Einwand gegen die Homöopathie. Es ist das Hauptargument aller derer, die nichts besseres wissen. Wir könnten hierauf antworten, daß die Erfahrung von Hunderten und Tausenden von Ärzten und Laien deutlich bewiesen hat, daß sehr kleine Arzneimengen ganz gewiß helfen können und auch helfen. Wir werden aber im folgenden Abschnitt einige Erläuterungen geben über die Wirksamkeit kleiner Stoffmengen im allgemeinen, um den Leser zu überzeugen, daß es auch vom theoretischen Standpunkt aus betrachtet, durchaus nicht so unsinnig ist, von der Heilkraft solch kleiner Stoffmengen zu reden. Wir weisen hier nur noch darauf hin, daß ein großer Unterschied in der Empfindlichkeit des gesunden und des kranken Körpers für Arzneireize besteht, und daß ein kranker Organismus den Einfluß von Arzneigaben, welche auf den Gesunden keine Wirkung ausüben, noch deutlich verspürt.

Bei der Behandlung kranker Organe und Körper müssen deshalb viel kleinere Arzneigaben zur Verwendung kommen als vielfach noch geschieht, wenn man wirkliche Heilung erzielen will. Wir folgen dabei aber nicht der von einzelnen Homöopathen ausgesprochenen Behauptung, wonach die heilkräftige Wirkung der Arznei mit zunehmender Verdünnung ad infinitum erhalten oder gar noch zunehmen soll, sondern gebrauchen vielmehr in jedem Krankheitsfalle diejenige Dosis des angezeigten Mittels, welche, ohne zu schaden, noch eine deutlich wahrzunehmende Wirkung auf den kranken Körper ausübt, einerlei ob dies je nach der Beschaffenheit der Arznei und der Art der Krankheit der Urstorf oder eine dritte, sechste oder höhere Dezimalverdünnung ist. Wir wollen die kranken Zellen und Gewebe nicht durch möglichst starke Mittel betäuben oder lähmen, sondern durch möglichst kleine Gaben der angezeigten, spezifischen Arznei in ihrer Tätigkeit unter­stützen. Die Wirksamkeit kleinster Arzneigaben auf entsprechend gestimmte Gewebe und Organe ist eine therapeutische Wahrheit, die sich hoffentlich bald zum Wohle der leidenden Menschheit zur allgemeinen Anerkennung durchgerungen haben wird!

 

"Nicht wahr ist, was du denkst,

    Nur, was du fühlst, ist wahr,

Durchs Denken machst du dir

    Nur das Gefühlte klar!"

 



DRUCKVERSION
WEITEREMPFEHLEN

V. "Homöopathen einseitig"