I. Abschnitt.
Kurz zusammengefasste Gesundheitslehre

"Nous n'apprécions les biens, que nous avons,

qu' après les avoir perdus." ¹⁾

Dieser Ausspruch eines französischen Schreibers enthält einen Kern von Wahrheit und ist im besonderen anzuwenden auf das Gebiet, auf welches wir uns jetzt begeben wollen. Welch ein Schatz ist eine gute Gesundheit! Und doch, wie wenig wird sie gewöhnlich geschätzt von dem, der sie besitzt! Meistens wird man erst durch den Mangel dieser herrlichen Gottesgabe auf das große Vorrecht einer guten Gesundheit aufmerksam! Glücklich der, welcher beizeiten die Regeln einer vernünftigen Gesundheitslehre beachten lernt, denn wie ein alter Spruch ganz richtig sagt: "Krankheiten sind leichter zu verhüten als zu heilen," so ist es auch leichter, sich eine gute Gesundheit zu bewahren, als eine erschütterte wiederherzustellen.

Hahnemann, der Begründer der Homöopathie, der Bahnbrecher auf dem Gebiete der neueren Medizin hatte ein offenes Auge für die Gesundheitslehre. Mit seinem scharfen Verstände sah er die Ursache so mancher Krankheit und so manchen Leidens in einer unnatürlichen Lebensweise und einer verkehrten Ernährung. In verschiedenen seiner Schriften finden wir Ratschläge, die er seinen Patienten gab, welche zu seiner Zeit für töricht gehalten wurden, aber gegenwärtig von jedem Arzte gut geheißen werden. Stets drang er in seine Kranken, daß sie auch nach der Genesung eine Diät und Lebensweise beibehielten, die zur Erhaltung der Gesundheit förderlich war.

Durch eine gesunde, natürliche Lebensweise wird der Körper gegen schädliche äußere Einflüsse gestählt. Er kann dann besser Krankheitsursachen, die in Zeiten von Epidemien überall vorhanden sind, Widerstand leisten, und ist auch besser imstande den oft so schwierigen Kampf ums Dasein auszuhalten, als ein durch eine verkehrte und unmäßige Lebensweise geschwächter Organismus.

Die Frage des Lesers: "Wie muß ich denn leben um gesund zu bleiben oder zu werden?" wollen wir beantworten duch kurze Hinweise auf die wichtigsten Punkte der Gesundheitslehre, indem wir praktische Belehrungen daran knüpfen.

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¹⁾ Oft schätzen wir die Güter, die wir haben, erst dann, nachdem wir sie verloren haben.