V. Abschnitt.
Grundsätze der Homöopathie

Simplex veri sigillum! ¹⁾

Wie wir bereits in der Einleitung erwähnt haben, ist das Verlangen des Publikums nach Aufklärung über Fragen der Heilkunde berechtigt und wird diesem Verlangen von berufenen Vertretern der Wissenschaft in steigendem Maße Rechnung getragen. So weit es möglich ist, soll daher hier das Wesen der Homöopathie, ohne ihren wissenschaftlichen Charakter preiszugeben, in kurzen Zügen gemeinverständlich geschildert werden. Sie eignet sich vortrefflich dazu, denn sie trägt das Kennzeichen der Wahrheit, die Einfachheit, an sich. Simplex veri sigillum!

Folgende drei Hauptgrundsätze charakterisieren die homöopathische Heillehre:

I. Prüfung der Wirkung der Arzneimittel am gesunden menschlichen Körper.

II. Anwendung des Heilprinzips: "Similia similibus curentur" (Ähnliches werde durch Ähnliches geheilt) auf diejenigen Krankheiten, welche durch innerliche Arzneimittel wirklich geheilt werden können.

III. Darreichung des Heilmittels in einer solch kleinen Dosis, daß dadurch eine schädliche Wirkung nicht mehr ausgeübt werden kann.

Noch verschiedene andere, mehr oder weniger wichtige Regeln kommen bei der Ausübung der homöopathischen Heilweise in der Praxis in Betracht, sie lassen sich aber meistens auf einen der genannten Grundsätze zurückführen.

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¹⁾ Einfachheit ist das Kennzeichen des Wahren.