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Jacob Voorhoeve Homöopathie in der Praxis III. Behandlung der Krankheiten und erste Hilfe I. Charakteristik der wichtigsten homöopathischen Arzneimittel

8. Camphora

Der Saft des Kampferbaumes wird destilliert, gereinigt und weiter verarbeitet. Nach der gewöhnlichen Bereitungsart werden 2 Gewichtsteile Kampfer in 9 Gewichts­teilen starken Alkohols aufgelöst, wodurch man die 1. Dezimalverdünnung erhält, während nach der Bereitungsart von Dr. Rubini die bekannte Camphora-Rubini-Tinktur durch Auflösung von Kampfer in gleichen Gewichtsteilen starken Alkohols angefertigt wird.

Gebräuchliche Präparate: Tinktur und niedrigste Dezimalverdünnungen, auch sogenannte Kampferpillen, das sind erbsengroße Zuckerkugeln, welche mit Kampfer­lösung getränkt sind. Da Camphora die Wirkung fast aller Pflanzenmittei aufhebt, darf es mit diesen nicht im Wechsel eingenommen und ebenso wenig in der Gestalt von Tinktur und Pillen mit diesen Mitteln in demselben Kasten aufbewahrt werden.

 

Wirkung. Camphora wirkt auf Magen und Eingeweide, Herz und Gehirn, beschleunigt den Blutkreislauf, ist ein Mittel gegen Krampf und wirkt antiparasitär, besonders bei ansteckenden Krankheiten der Atmungsorgane, wie Influenza und Heufieber.

Kältegefühl im Mund und Magen, gefolgt von erhöhtem Wärmegefühl im ganzen Körper. — Vermehrte Speichelabsonderung, Aufstoßen, galliges Erbrechen, Leibschmerzen krampfhafter Art mit dünnem, braunem Stuhl und Abgang stinkender Gase. — Erschwertes und schmerzhaftes Urinieren. — Männliches Unvermögen mit Erschlaffung der Geschlechtsteile. — Erregungs­zustände der Nerven, gefolgt von großer Ermattung. — Krampf der Augenlider, Muskelkrämpfe. — Langsamer, schwacher Puls, Herzklopfen, Klopfen der Adern, Frösteln und kalter Schweiß.

Charakteristische Kennzeichen. Verschlimmerung der Beschwerden nachts und durch Kälte, Besserung nach einem tiefen Schlaf. Innerliche Hitze mit Frostschauern über den ganzen Körper.

Anwendung bei Kranken. Da die Wirkung von Camphora von kurzer Dauer ist, müssen die Gaben öfters wiederholt werden, bei gefährlichen Krankheiten sogar alle 5 bis 10 Minuten 1 Tropfen Tinktur auf ein Stück Zucker. Das Mittel ist angezeigt bei allgemeinem und schnellem Verfall der Kräfte infolge von Herzschwäche, u. a. bei Cholera, wenn der Kranke heftige Wadenkrämpfe hat und die Haut kalt und das Gesicht leichenblaß ist. Ferner im Anfang von Erkältungskrankheiten, um die Krankheit abzuschneiden. Wenn man nach starker Erkältung am ganzen Körper fröstelt und zittert, beugt Camphora, in mehreren schnell aufeinanderfolgenden Gaben eingenommen, meistens allen unangenehmen Folgen vor. Schließlich wird es zur Verhütung gewisser epidemisch auftretender Krankheiten, u. a. Influenza empfohlen.



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7. Calcarea carbonica - 9. Carbo vegetabilis