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Jacob Voorhoeve Homöopathie in der Praxis III. Behandlung der Krankheiten und erste Hilfe I. Charakteristik der wichtigsten homöopathischen Arzneimittel

21. Ipecacuanha

Die Tinktur dieses viel gebrauchten Arzneimittels wird aus der getrockneten Wurzel der Brechwurzel mittels verdünnten Alkohols angefertigt. Der wirksamste Bestandteil ist Emetin.

Gebräuchliche Präparate: 3., 4. und höhere Dezimalverdünnungen. Die Tinktur wurde von Hahnemann als Gegenmittel gegen Opium empfohlen.

 

Wirkung. Ipecacuanha wirkt in erster Linie auf die Verdauungsorgane, indem es in großen Gaben einen heftigen Magen- und Darmkatarrh hervor­ruft. Weiterhin reizt es die Atmungsorgane und beeinflußt Nerven und Blutgefäße.

Widerwillen gegen jede Nahrung, Übelkeit, Schmerzen in der Nabel­gegend, weißbelegte oder entzündlich rote Zunge, Erbrechen von Speisen und Getränken, sogar von Blut. Gelber, oder grünlicher, schleimiger, übelriechender Durchfall; blutiger Durchfall mit heftigem Stuhldrang. — Heftiger Husten mit Schleimrasseln auf der Brust und Übelkeit; Anfälle von krampfhaftem Husten und Kurzatmigkeit, wobei das Gesicht rot und blau wird. — Langwierige Blutungen aus Nase, Brust, Magen und Darm, auch aus Blase und Gebärmutter, von Übelkeit begleitet. — Geringes Fieber, wobei Kälte, Hitze und Schweiß abwechseln. — Gelblich schmutzige Gesichtsfarbe oder blasses, geschwollenes Gesicht mit schwarzen Rändern unter den Augen. — Krampfanfälle, besonders bei Kindern.

Charakteristische Kennzeichen. Übelkeit; die Magenbeschwerden bessern sich durch Trinken; große Empfindlichkeit für Temperatur­veränderungen; periodisches Auftreten von verschiedenartigen Beschwerden bei Leuten, welche einen schwachen Magen haben.

Anwendung bei Kranken. Ipecacuanha wirkt gut bei empfindlichen Personen, besonders bei Frauen und Kindern, in Krankheiten ohne hohes Fieber, besonders bei Störungen der Verdauungs- und Atmungsorgane. Niedrige Verdünnungen wirken in diesen Fällen am besten, die Dosis muß oft wiederholt werden, in dringenden Fällen sogar viertelstündlich; es wird mit gutem Erfolg angewendet, wenn die Kranken über Widerwillen gegen jede Nahrung und über Übelkeit klagen, bei Luftröhrenkatarrh, Keuchhusten (neben Belladonna und Cuprum), Asthma (im Wechsel mit Arsenicum), Magen- und Darmkatarrh, besonders bei Kindern, Ruhr, Blutungen aus verschiedenen Organen und Wechselfieber, wenn die charakteristischen Kennzeichen vorhanden sind.



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20. Ignatia amara - 22. Jodum