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Jacob Voorhoeve Homöopathie in der Praxis III. Behandlung der Krankheiten und erste Hilfe I. Charakteristik der wichtigsten homöopathischen Arzneimittel

37. Tartarus emeticus

Außer unter diesem Namen ist der Brechweinstein, ein chemisches Präparat, auch noch unter dem Namen Tartarus stibiatus und Antimonium tartaricum in den Lehrbüchern und Apotheken bekannt; von diesem Mittel werden sowohl Verreibungen als Verdünnungen angefertigt, die niedrigen Verdünnungen werden mit destilliertem Wasser, die höheren mit Alkohol zubereitet.

Gebräuchliche Präparate: 4. und höhere Dezimalverreibungen und Verdünnungen.

 

Wirkung. Diese erstreckt sich auf die Atmungsorgane, den Magen und die Haut. In großen Gaben bewirkt dieses Mittel heftiges Erbrechen und wird denn auch in bestimmten Fällen als Brechmittel verabreicht, obwohl der homöopathische Arzt diese physiologische Wirkung nur selten benutzt. Fortgesetzt verabreichte kleine Gaben bewirken nachfolgende allgemeine und besondere Krankheitserscheinungen.

Große Müdigkeit und Schläfrigkeit am Tage, frühzeitiges Einschlafen und unnatürlich tiefer und fester Schlaf, Kurzatmigkeit, verlangsamter, unregelmäßiger Puls und blasse, kalte, mit klebrigem Schweiß bedeckte Haut. — Bildung von Pusteln, juckenden Blasen und großen, runden, schmerzhaften Geschwüren. — Widerwillen gegen jegliche Nahrung, Übelkeit, schmerzhaftes Erbrechen, Magen- und Leibschmerzen mit oft wiederholtem, wässerigem Durchfall. — Husten mit Röcheln auf der Brust und Kurzatmigkeit, welche durch Schleimanhäufung in den Luftröhren und Lungen verursacht wird. Hustenanfälle, von Erschöpfung gefolgt, mit Schweiß und blassen, eingefallenen Gesichtszügen.

Charakteristische Kennzeichen. Viele Beschwerden verschlimmern sich im Liegen. Schwäche und Kurzatmigkeit mit Schleimanhäufung in den Lungen.

Anwendung bei Kranken. Tartarus emeticus ist von großem Nutzen bei akuter und chronischer Lungenentzündung und bei Bronchialkatarrh, wenn Schleimanhäufung in den Lungen mit Kurzatmigkeit vorhanden ist. Bei Lungenentzündung wird es vielfach im Wechsel mit Phosphorus angewendet. Ferner von Nutzen in bestimmten Fällen von Magen- und Darmkatarrh, bei typhösen Fiebern, rheumatischen Schmerzen mit Schwitzen in der Nacht und bei gewissen Hautaffektionen.



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