Home  Impressum  Copyright
Jacob Voorhoeve Homöopathie in der Praxis III. Behandlung der Krankheiten und erste Hilfe I. Charakteristik der wichtigsten homöopathischen Arzneimittel

38. Thuja occidentalis

Aus den frischen Blättern des Lebensbaumes werden die Essenz zum innerlichen und die Tinktur zum äußerlichen Gebrauch angefertigt. Der Arzneigehalt der ersteren ist am größten. Der wirksame Bestandteil ist ein scharfes ätherisches Öl.

Gebräuchliche Präparate: 3. und höhere Dezimalverdünnungen; Tinktur zum äußerlichen Gebrauch.

 

Wirkung. Thuja wirkt auf die Schleimhäute, die Haut und das Nervensystem und verursacht Störungen rheumatischer Art.

Überempfindlichkelt der Haut, Jucken, Brennen, Bildung roter Flecken, welche nach einigen Stunden wieder spurlos verschwinden, Bläschen und Pusteln, Warzen an den Händen und an den Geschlechtsteilen, unangenehm riechender Schweiß, Anschwellung bestimmter Drüsen. — Nervenschmerzen und krampfhafte Zuckungen, Ohrensausen, Schwindel, Schmerzen in den Nacken- und Rückenmuskeln, Knacken der Gelenke bei Bewegungen, Steifigkeitsgefühl, Einschlafen der Hände und Füße, nervöses Herzklopfen und Magenschmerzen, eiskalte Hände und heißer Kopf. — Absonderung einer dünnen Flüssigkeit aus der Nase, Auswerfen zähen Schleimes nach anstrengendem Husten, dünner Stuhl, Absonderung dünner, schleimiger oder eiteriger Stoffe aus den Geschlechtsteilen, Schmerzen beim Wasserlassen und Entzündung der Vorhaut und der Scheide.

Charakteristische Kennzeichen. Große Veränderlichkeit der Beschwerden, plötzliches Auftreten und Wiederverschwinden der Schmerzen, Schwitzen an unbedeckten Körperteilen, große Trockenheit der Haut und Brüchigkeit der Nägel.

Anwendung bei Kranken. Thuja ist ein homöopathisches Polychrest, von Hahnemann empfohlen bei mancherlei Beschwerden, welche bei lymphatischen Konstitutionen — d. h. bei Konstitutionen, welche durch schlaffe, wässerige Gewebe und geringes Widerstandsvermögen gekennzeichnet sind — viel vorkommen, wie z. B. Schwellung und Katarrh der Schleimhäute, Hautaffektionen und rheumatische Schmerzen. Thuja leistet gute Dienste bei Tripper und Nachtripper, Entzündung der Eierstöcke, der Gebärmutter, der Vorhaut und der Hoden, bei Geschwülsten und gutartigen Neubildungen, besonders bei Warzen, welche leicht bluten und in großen Mengen auftreten. Es ist ein gutes Mittel gegen nachteilige Folgen des Impfens und wird schließlich bei Nervenschmerzen, welche vorwiegend auf der linken Körperseite auftreten und bei melancholischer Gemütsstimmung mit übertriebener Sorge für die Zukunft und Schwächung des Gedächtnisses empfohlen.



DRUCKVERSION
WEITEREMPFEHLEN

37. Tartarus emeticus - 39. Veratrum album