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Jacob Voorhoeve Homöopathie in der Praxis III. Behandlung der Krankheiten und erste Hilfe

IV. Abschnitt.
Krankheiten der Atmungsorgane

Die Atmungsorgane sind vielfältigen und oft gefährlichen Krankheiten ausgesetzt. Der Hals, die Luftröhre, die Lungen und das Brustfell können jedes für sich oder zusammen erkranken. Die Krankheitserscheinungen, welche dabei auftreten, können in den meisten Fällen nur durch den wissenschaftlich gebildeten Arzt mittels Beklopfen und Behorchen des Brustkastens ihrer wahren Bedeutung nach beurteilt werden. Die Symptome, welche dem Laien am meisten ins Auge fallen, sind: Husten, Auswurf, Brustschmerzen und Atembeschwerden. Diese kommen bei den verschiedensten Krankheiten der Atmungsorgane, jedoch auch anderer Organe vor. Von dem Erkennen der Krankheit hängt die richtige Behandlung ab; deshalb ist es in allen Krankheitsfällen von längerer Dauer, wobei man, ohne noch direkt bettlägerig zu sein, doch obengenannte Erscheinungen bei sich selbst wahrnimmt, von der größten Wichtigkeit, sich von einem erfahrenen Arzte genau untersuchen zu lassen. Wird der Anfang einer chronischen Brustkrankheit, z. B. Lungenschwindsucht, frühzeitig genug entdeckt, dann gelingt es in den meisten Fällen durch die richtige Behandlung Heilung zu bewirken, während vernachlässigte und sich selbst überlassene Fälle meistens ein schlimmes Ende nehmen.

Für alle, die an Husten leiden, sind neben dem Gebrauch der angezeigten Heilmittel nachfolgende hygienische Maßregeln von großem Wert.

I. Man vermeide das Einatmen kalter Luft durch den Mund, besonders bei Nord- und Nordostwind. Beim Übergang aus einem geheizten Raum in die kalte, rauhe Luft atme man deshalb nur durch die Nase und vermeide das Sprechen.

IL Man sorge für frische Luft im Wohn- und Schlafzimmer und erwärme letzteres im Winter. Dies ist besonders für kleine Kinder und alte Leute, welche an Husten leiden, von Wichtigkeit.

III. Man kleide sich in der Übergangszeit zwischen Sommer und Herbst wärmer, sei im Frühjahr mit dem Übergang zu leichterer Kleidung vorsichtig und sorge überhaupt für warme Bekleidung der Füße und des Rückens.

IV. Man vermeide alles, was Blutandrang nach den Lungen verursacht und die Schleimhäute der Atmungsorgane reizt. Hierzu gehören: zu langes Gebücktsitzen, zu anstrengendes Laufen, das Rauchen zu schwerer Zigarren, der übermäßige Genuß alkoholischer Getränke.

V. Langsame und tiefe Ein- und Ausmatmungen in reiner Luft können, wenn sie regelmäßig und systematisch ausgeführt werden, viel dazu beitragen, Lungen und Herz zu kräftigen und die Lungenspitzen, welche so oft der Sitz anfangender Tuberkulose sind, vor Krankheit zu bewahren.

VI. Bei Frostgefühl oder Fieber ist es weit besser, einen oder zwei Tage im Bett zu bleiben, als gegen die Krankheit angehen zu wollen; in der gleichmäßigen Bettwärme heilt ein akuter Katarrh meistens schnell, ohne ernste Folgen nach sich zu ziehen.



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