Jacob Voorhoeve |
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Homöopathie in der Praxis |
Medizin |
(1908) |
Der Hals ist ein Teil sowohl der Verdauungs- als der Atmungsorgane. In engem Raum liegen hier neben, vor und hintereinander der weiche Gaumen mit dem Zäpfchen, die Mandeln, der Rachen und der Kehlkopf. Ein Krankheitsprozeß kann sich deshalb sehr leicht von dem einen Teil auf den andern ausdehnen. So kann z. B. eine anfänglich ungefährlich erscheinende Mandelentzündung durch Ausdehnung der Krankheit auf den Kehlkopf zu den bekannten, gefährlichen Krupperscheinungen Anlaß geben. Besonders bei Kindern kommen diese Krankheiten viel vor, weshalb wir hierfür auf den 12. Abschnitt hinweisen. Um Halskrankheiten zu verhüten ist es notwendig, die Haut durch kalte Waschungen und Luftbäder abzuhärten, zu warme und zu enge Halsbekleidung zu vermeiden und stets für warme Füße zu sorgen. Tabak- und Alkoholmißbrauch, der Genuß zu heißer Speisen und Getränke, das Einatmen staubiger Luft und scharfer Gase müssen vermieden werden. Bei Halskrankheiten ist es nötig, die Stimme vor Anstrengung zu bewahren, für reine, gleichmäßig warme, nicht zu trockene Luft in den Aufenthaltsräumen zu sorgen und scharfe und reizende Speisen und Getränke zu vermeiden.