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Jacob Voorhoeve Homöopathie in der Praxis III. Behandlung der Krankheiten und erste Hilfe VII. Augen-, Ohren-, Nasen- und Halskrankheiten

B. Ohrenkrankheiten

Da das Gehörorgan im Felsenbein verborgen ist, ist es viel weniger schädlichen äußerlichen Einflüssen ausgesetzt, als das Sehorgan. Dennoch kommen Gehörschädigungen ziemlich häufig vor, sowohl infolge von Vernachlässigung der Ohrenhygiene, als durch unrichtig behandelte oder nicht beachtete Ohrenkrankheiten. Wichtig ist es, zu wissen, daß Kälte in jeder Form der größte Feind des Gehörorgans ist; Ohrenkrankheiten und Taubheit werden denn auch mehr in kalten, als in warmen Ländern angetroffen. Das Sitzen in der Zugluft, besonders bei schwitzendem Körper, das Haarschneiden bei scharfen Nord- und Ostwinden, das Sitzen mit nassen Füßen im Zimmer, das Bewohnen feuchter Räume sind oft die Veranlassung zu Ohrenkrankheiten. Man vermeide deshalb möglichst diese Schädlichkeiten. Ferner vermeide man all zu starke Geräusche, oder, wenn dies nicht möglich ist, öffne man den Mund, weil dann die Gefahr des Platzens des Trommelfells verringert wird. Diejenigen, welche durch ihren Beruf fortwährend starken Geräuschen ausgesetzt sind, wie Schmiede und Maschinisten, tun am besten, sich die Ohren mit Watte zu verstopfen. Überreizung des Gehörorgangs durch anhaltendes, angestrengtes Lauschen, wie dies bei Telefonbeamten und Klavierstimmern der Fall ist, schwächt auf die Dauer das Gehör, wohingegen eine mäßige Ausübung der Musik das beste Mittel ist, um das Gehör zu schärfen. Das unvorsichtige oder zu häufige Reinigen des äußeren Gehörgangs mit scharfen Instrumenten kann zu gefährlichen Entzündungen führen. Verhärtetes Ohrenschmalz wird am besten durch Ausspülungen mit einer lauwarmen Sodalösung (½ Teelöffel auf 1 Glas Wasser) entfernt. Man benutze dazu eine kleine Gummibaiionspritze und ziehe während des Einspritzens, welches vorsichtig geschehen muß, die Ohrmuschel nach oben und nach hinten.

Bei Ohrenkrankheiten ist in den meisten Fällen eine sorgfältige ärztliche Untersuchung unerläßlich. Die innerliche Behandlung mit homöopathischen Arzneien gibt in Verbindung mit der Anwendung milder äußerlicher Mittel meistens befriedigende Resultate.



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