Jacob Voorhoeve |
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Homöopathie in der Praxis |
Medizin |
(1908) |
4. Ertrinkende zu retten ist nicht so sehr schwierig, wenn man einen großen, mit Luft gefüllten, mit einem langen Seil versehenen Ball, wie solche in den meisten Seeorten vorhanden sind, zur Verfügung hat. Man wirft dann den Ball ins Wasser und der Ertrinkende klammert sich instinktmäßig daran fest, worauf er an das Land gezogen werden kann. Ist ein solcher Rettungsball oder -gürtel und ebenso ein Boot oder eine lange Stange oder etwas dergleichen nicht vorhanden, dann kann der Ertrinkende nur noch von einem tüchtigen Schwimmer gerettet werden. Man rufe dem Ertrinkenden zu, daß er gerettet ist, springe mit dem Kopf zuerst ins Wasser, fasse den Ertrinkenden von hinten und drücke ihn so gegen sich an, daß er den Retter nicht umklammern und im Schwimmen hindern kann.
Ist der Verunglückte scheinbar tot aus dem Wasser geholt, dann stelle man ihn nicht auf den Kopf, um das Wasser aus den Lungen laufen zu lassen, wie dies manchmal verkehrterweise getan wird, da diese Manipulation den beabsichtigten Zweck doch nicht erfüllt, ebenso vermeide man es, den Verunglückten heftig hin und her zu schütteln, sondern man reinige Mund und Nase von Schlamm und Schmutz, ziehe dem Verunglückten die nassen Kleider aus, trockne ihn mit erwärmten Tüchern ab, wende Reizmittel an und leite sofort die künstliche Atmung ein.