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Jacob Voorhoeve Homöopathie in der Praxis III. Behandlung der Krankheiten und erste Hilfe XV. Erste Hilfe bei plötzlichen Unfällen

[Fremdkörper in Auge, Ohr, Nase, Hals und Magen]

16. Fremdkörper in Auge, Ohr, Nase, Hals und Magen. Über das Entfernen von Fremdkörpern aus dem Auge haben wir bereits auf Seite 216 das Nötige gesagt. Wir geben hier wiederholt den Rat, sofort einen Arzt zu Rate zu ziehen, wenn sich der Fremdkörper auf oder in der Hornhaut oder gar noch tiefer im Auge befindet.

Fremdkörper, welche sich im Ohr befinden, z. B. Erbsen, Insekten, auch verhärtetes Ohrenschmalz, darf man nur durch lauwarme Wasseraus­spülungen, welche mit einer Spritze vorsichtig auszuführen sind, zu entfernen suchen, dagegen ist die Benutzung scharfer Instrumente, wie Haarnadeln, Zangen und dergleichen, zu unterlassen, da bei unsachgemäßer Ausführung derartiger Versuche das Trommelfell sehr leicht verletzt werden kann. Siehe auch Seite 221.

Kinder stecken sich nicht selten beim Spielen Erbsen, Bohnen, Knöpfe oder andere Gegenstände in die Nase. Diese Fremdkörper können sogar längere Zeit in der Nase verweilen, ehe ihr Vorhandensein bemerkt wird, schließlich verursachen sie aber doch Schmerzen und Schleimabsonderung. Die Entfernung geschehe, indem man das Kind durch Kitzeln mit einer Feder oder durch Schnupftabak zum Niesen bringt; auch lauwarme Nasenaus­spülungen (vom nichtverstopften Nasenloch aus) können versucht werden. Gelingt es auf diese Weise nicht, den Fremdkörper zu entfernen, dann schicke, man unverzüglich zum Arzt, da nur ein solcher die passenden Instrumente sachgemäß anwenden kann.

Beim Essen geraten zuweilen spitze Gegenstände, wie Gräten oder Knochensplitter in den Hals, und bei der üblen Angewohnheit des Spielens mit kleinen Gegenständen im Mund können diese durch eine plötzliche tiefe Einatmung (Lachen, Husten) in den Kehlkopf geraten, wodurch Erstickungs­gefahr entsteht. Zuweilen geraten auch künstliche Zähne während des Schlafs in den Hals oder Kehlkopf; es ist deshalb zu empfehlen, diese Gegenstände stets vor dem Zubettgehen aus dem Munde zu entfernen. In allen derartigen Fällen sucht die Natur sich durch Husten oder Erbrechen zu helfen. Wird der Fremdkörper auf diese Weise aber nicht entfernt, dann schlage man die betreffende Person zwischen die Schulter und versuche den Fremdkörper mit den Fingern aus dem Hals zu ziehen. Sitzt der Gegenstand dafür zu tief, dann versuche man ihn hinunterzudrücken, sodaß er in den Magen gerät. Bei heftigen Erstickungsanfällen kann nur durch eine schleunigst ausgeführte Operation das Leben gerettet werden.

Geraten Fremdkörper in den Magen, dann vermeide man Abführmittel, lasse aber möglichst viel Brot und Kartoffel essen, wodurch der Fremdkörper umhüllt und in den meisten Fällen auf natürlichem Wege aus dem Körper entfernt wird.



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