Jacob Voorhoeve |
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Homöopathie in der Praxis |
Medizin |
(1908) |
13. Verstauchungen und Verrenkungen entstehen bei einem Fall oder Stoß infolge plötzlicher, heftiger Zusammenziehung der Muskeln. Bei Verstauchungen kann das verletzte Glied, wenn auch nur unter großen Schmerzen, noch bewegt werden, während dies bei Verrenkungen nicht der Fall ist. Am meisten kommen Verstauchung der Hand- und Fußgelenke und Verrenkung des Schultergelenks vor. Meistens werden bei Verstauchungen kalte Umschläge angewandt. Wir haben jedoch von der Anwendung warmen Wassers wiederholt bessere und raschere Wirkung gesehen. Man stecke das verstauchte Glied in einen Eimer mit warmem Wasser, dem man einige Eßlöffel Arnica-Tinktur zusetzt und gieße allmählich soviel heißes Wasser hinzu, wie es vertragen wird. Gewöhnlich lassen die Schmerzen dann bald nach. Das verstauchte Glied muß darauf noch einige Zeit ruhig gehalten und später vorsichtig massiert und mit einer Flanellbinde umwickelt werden.
Bei Verrenkungen hole man so bald wie möglich ärztliche Hilfe herbei. Bis zur Ankunft des Arztes bringe man das verrenkte Glied in eine bequeme Lage und mache kalte Umschläge. Zuweilen gelingt es, nach Anwendung eines langausgedehnten warmen Bades das verrenkte Glied ohne größere Beschwerden wieder einzurenken. In andern Fällen ist dies jedoch nur in der Narkose möglich.
12. Wundinfektion und Blutvergiftung; Insektenstiche; Schlangenbisse; Bisse von tollen Hunden | - | 14. Knochenbrüche; Arm-, Bein-, Rippenbruch |