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Jacob Voorhoeve Homöopathie in der Praxis III. Behandlung der Krankheiten und erste Hilfe X. Krankheiten der Geschlechtsorgane

[11. Krankheiten der weiblichen Brüste]

11. Krankheiten der weiblichen Brüste entstehen durch Verletzungen (Schlag oder Stoß) und Erkältungen, besonders während des Stillens und durch krankhafte Veränderungen des Blutes (z. B. bei Krebs), deren Ursachen noch nicht aufgeklärt sind. Zur Verhütung von derartigen Krankheiten schütze man die Brüste gegen Druck infolge zu enger Kleidung und sorge für peinliche Reinlichkeit, besonders während der Schwangerschaft und des Stillens.

Gegen Schmerzhaftigkeit, Wundsein und Schrunden der Brustwarzen sind kalte Waschungen mit verdünnter Arnica-Tinktur und die Anwendung der Hamamelis-Salbe zu empfehlen.

Bei Entzündung der Brustdrüse, sogenannter "böser Brust," welche öfters in Eiterung übergeht, hilft zuweilen im Anfang Bellad. 4 nebst nassen Umschlägen und dem Stützen der Brust durch einen geeigneten Verband. Wird jedoch Eiterung vermutet, dann sind warme Leinsamenaufschläge, nebst dem innerlichen Gebrauch von Hep. sulf. IV am Platze. Hat sich der Eiter von selbst oder nach einem Einschnitt entleert, dann gebe man Silicea VI. Gegen die öfters zurückbleibenden, sogenannten Milchknoten sind Conium 4, Calcar. fluor. VI und Kal. jod. 2 nebst sanften Einreibungen mit Hamamelis-Salbe zu empfehlen.

Bei gutartigen, weichen Geschwülsten, welche nach Verletzungen oder anderen Veranlassungen, sowohl bei Mädchen als bei Frauen, öfters vorkommen, sind Arnica 3, Calcar. carb. VI, Conium 4, Silicea VI und Sulfur VI von Nutzen.

Bei harten Brustgeschwülsten muß man, besonders bei Frauen über 40 Jahren, an die Möglichkeit denken, daß Krebs vorhanden ist; vergrößert sich die Geschwulst, verwächst sie mit der darüber befindlichen Haut und sind auch die Drüsen der Achselhöhle vergrößert und verhärtet, dann ist kein Zweifel an der richtigen Diagnose mehr möglich. Die Behandlung ist meistens eine chirurgische. Von den homöopathischen Mitteln, denen eine günstige Wirkung zugeschrieben wird, nennen wir besonders Arsenicum, Conium und Hydrastis canadensis. Auch die äußerliche Anwendung von Conium- und Hydrastis-Tinktur wird empfohlen. Nach der Operation ist es zur Verhütung von Rückfällen empfehlenswert, längere Zeit blutverbessernde Mittel, wie Arsenicum und Hydrastis, einzunehmen.



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