Jacob Voorhoeve |
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Homöopathie in der Praxis |
Medizin |
(1908) |
2. Entzündung des Herzens und seiner Klappen tritt vorwiegend im Verlaufe des akuten Gelenkrheumatismus auf und ist zu den gefährlichsten Krankheiten zu rechnen, welche nur von einem Sachverständigen erkannt und mit Aussicht auf guten Erfolg behandelt werden können. Selbst wenn die Krankheit einen günstigen Verlauf nimmt, können Störungen des Herzklappenapparates zurückbleiben, wodurch der ganze Blutkreislauf dauernd gestört wird. Zuweilen wird auch der Herzbeutel, welcher das Herz umschließt, angegriffen und bildet sich in demselben ein Exsudat, (Wasseransammlung) ähnlich wie bei Brustfellentzündung; hohes Fieber, rascher Puls, Atemnot, Herzklopfen und große Schwäche sind Symptome dieser Krankheit. Bei diesen Entzündungen sind absolute Ruhe, kalte Aufschläge auf die Herzgegend, Fieberdiät und wiederholtes Einnehmen von Aconit. 3 im Anfang angezeigt. In Fällen, wo ärztliche Hilfe entweder garnicht, oder nicht rechtzeitig zur Stelle sein kann, raten wir mit folgenden Mitteln einen Versuch zu machen: Spigelia 3 bei Herzklopfen und Schmerzen in der Herzgegend und im linken Arm; Bryon. 3 bei stechenden Schmerzen, welche durch Bewegung verschlimmert werden; Strophant. 4 bei Herzschwäche (daneben Wein zu verabreichen); Arsen. alb. 5 bei Atemnot und Kräfteverfall, großem Durst und eingefallenen Zügen; Crataegus 2 ein neueres Mittel, welches bei unregelmäßigem Puls und Anzeichen von Wassersucht empfohlen wird.