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Jacob Voorhoeve Homöopathie in der Praxis III. Behandlung der Krankheiten und erste Hilfe III. Herzkrankheiten

[9. Herzkrampf]

9. Herzkrampf ist ein äußerst schmerzhaftes, periodisch auftretendes Leiden, welches entweder eine Neuralgie der Herznerven darstellt oder auf organischen Veränderungen der Muskeln oder der Gefäße des Herzens beruht. Die Krampfanfälle kommen besonders bei rheumatischen, neurastenischen und hysterischen Personen vor und können durch übermäßigen Tabakgenuß, große Kälte, heftige Gemütsbewegungen und übermäßige Körperanstrengungen verursacht werden.

Beim Anfall enstehen plötzlich heftige Schmerzen in der Herzgegend, welche in den linken Arm ausstrahlen und von großem Angstgefühl, Atemnot, Blässe des Gesichtes und Kälte der Hände und Füße begleitet sind. Der Kranke hat die Empfindung, als ob das Herz von einer unsichtbaren Hand mit eisernem Griff umklammert oder zerrissen wird. Der Atem geht schneller, der Puls ist bald beschleunigt, bald verlangsamt, zuweilen unregelmäßig. Der Anfall hat eine Dauer von einigen Minuten bis zu Stunden und kann sich öfters wiederholen und auch jahrelang wegbleiben.

Behandlung. Beim Anfall selbst ist es uns meistens gelungen mit oft wiederholten Gaben von Arsen. alb. 4—6, alle zwei Minuten drei Tropfen, heißen Hand- und Fußbädern, deren Wirkung, wenn nötig, noch mit Senfmehl erhöht werden kann, schnelle Linderung zu verschaffen; auch Bellad. 3 und Glonoin. 5 sind manchmal angezeigt. Von großer Wichtigkeit zur Verhütung der Anfälle ist eine ärztliche Untersuchung, um die mutmaßliche Ursache des Leidens zu entdecken, fernerhin eine vernünftige Lebensweise und Diät, wie wir dieselbe schon wiederholt als die für Herzleidende geeignetste erwähnt haben; Männer müssen sich auch vom Tabakgenuß gänzlich enthalten. Als Heilmittel der ursächlichen Krankheit kommen in Betracht: Aurum-Präparate (s. Herzverfettung) bei organischen Herzveränderungen; Asa foet. 3, Zinc. valer. III bei hysterischen und neurastenischen Personen; Cimicif. 3, Kalmia 3, Ledum 3, Spigel. 3 bei Rheumatismus- und Gichtleidenden; Nux vom. 4 und Tabacum 6 bei vorangegangenem Tabakmißbrauch. Schließlich erwähnen wir noch, daß kohlensäurehaltige Bäder manchmal gute Wirkung haben.



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