Jacob Voorhoeve |
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Homöopathie in der Praxis |
Medizin |
(1908) |
6. Herzschwäche kann im Verlaufe akuter Krankheiten, z. B. Typhus, Influenza, bei Blutvergiftung und den meisten Herzkrankheiten auftreten. Die Kennzeichen sind: schwacher Puls, großes Schwächegefühl, kühle Haut und blaue Lippen. Bei einem plötzlich auftretenden Anfall von Herzschwäche reiche man dem Kranken Wein, Champagner, Kognak mit Wasser oder starken Kaffee, reibe die Glieder mit heißen Tüchern und mache Aufschläge mit heißem Wasser auf die Herzgegend. Hat man Camphora Rubini zur Hand, dann gebe man davon wiederholt einige Tropfen in warmem Wasser.
Bei blutarmen, nervenschwachen Personen kommt nervöse Herzschwäche viel vor; dieselbe ist nicht gefährlich. Der Kranke beklagt sich über Brustbeklemmung, Schmerzen in der Herzgegend, Hitze, mit Frost abwechselnd und über großes Angstgefühl. Die Veranlassung zu solchen Anfällen ist sehr oft eine Aufregung oder Gemütsbewegung. Einige Tropfen Arsen. alb. 4 auf Zucker verschaffen gewöhnlich Erleichterung. Im Übrigen gelten für solche Patienten die Vorschriften, welche unter Herzklopfen und Neurasthenie gegeben sind.