Jacob Voorhoeve |
- |
Homöopathie in der Praxis |
Medizin |
(1908) |
25. Milchschorf und Kopfgrind sind zwei bei kleinen Kindern häufig auftretende Ausschlagsformen, deren erstere meistens im Gesicht, letztere auf der behaarten Kopfhaut vorkommt. Es bilden sich kleine Bläschen, welche zusammenfließen und eine sich in Krusten verwandelnde gelbe Flüssigkeit absondern; meistens ist damit heftiges Jucken verbunden und wird der Ausschlag durch das fast unvermeidliche Kratzen stets von neuem hervorgerufen. Die Krankheit ist sehr hartnäckig; die Ursachen und die Behandlung sind dieselben wie die des Ekzems (s. 8. Abschnitt). Die wichtigsten homöopathischen Mittel sind: Hep. sulf. VI bei Milchschorf; Mercur. solub. VI bei Kopfgrind. Sehr gerühmt wird der abwechselnde Gebrauch von Dulcam. 3 und Viola 3. Ferner sind Arsen. alb. 6 bei ätzendem, scharfem Hautauschlag, welche die Umgebung wund macht, Calcar. carb. VI und Sulfur VI bei skrofulösen Kindern, Graphit. VI bei Ausschlag hinter den Ohren, Rhus tox. 6 bei entzündetem Rand des Ausschlags und heftigem Jucken, Mezer. 3, Psorinum XII und Sulfur XII in hartnäckigen Fällen angezeigt (siehe auch Seite 237 und 238). Scharfe, äußerliche Mittel und Salben müssen unbedingt vermieden werden. Die besten äußerlichen Mittel sind Waschungen und Umschläge mit warmem Kamillentee zur Erweichung und Lösung der Krusten, Einreibungen mit warmem Olivenöl und Einpuderungen des Gesichts mit Bohnenmehl. Vieles Trinken ist zu vermeiden; es müssen mehr feste Speisen, hauptsächlich Obst und Gemüse, genossen werden.