Jacob Voorhoeve |
- |
Homöopathie in der Praxis |
Medizin |
(1908) |
1. Scheintod kommt bei Neugeborenen meistens infolge sehr lang dauernder und unregelmäßiger Geburten, oder durch Einschnürung des Halses durch die Nabelschnur vor. Ist das Gesicht hochrot oder bläulich, schreit und atmet das Kind nicht, sondern macht Würgbewegungen, wenn man ihm den Schleim mit dem Finger aus dem Mund entfernen will, dann sind die Aussichten auf Wiederbelebung nicht schlecht. Man bringe in diesem Falle das Kind, nachdem man dessen Mund von Schleim und Blut gereinigt hat, in ein warmes Bad, in welchem man es fortwährend reibt, während man von Zeit zu Zeit etwas kaltes Wasser ins Gesicht spritzt. Sobald die Atmung regelmäßig stattfindet, ist die unmittelbare Lebensgefahr abgewendet. In den Fällen, in denen das Kind ganz blaß und gefühllos zur Welt kommt, ist die Aussicht auf Erfolg der Wiederbelebungsversuche schon geringer. Hier muß besonders die künstliche Atmung (siehe auch 14. Abschnitt) längere Zeit angewendet und jedenfalls solange fortgesetzt werden, als das Herz noch schlägt.