Jacob Voorhoeve |
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Homöopathie in der Praxis |
Medizin |
(1908) |
37. Wasserkopf ist die Bezeichnung für eine abnorme Ansammlung von Wasser in den Gehirnhöhlen. Diese Krankheit kann angeboren sein, aber auch plötzlich oder allmählich auftreten.
Die chronische Form ist die am wenigsten gefährliche und kommt hauptsächlich bei rhachitischen Kindern vor; die Behandlung ist dieselbe wie die der Englischen Krankheit.
Die akute Form tritt mit Fieber, Kopfschmerzen, hartnäckiger Stuhlverstopfung, Erbrechen und sehr unregelmäßigem Puls in die Erscheinung, worauf Krämpfe und Verlust des Bewußtseins folgen. Die Behandlung fällt mit derjenigen der Gehirnhautentzündung (siehe oben) zusammen.
Bei angeborenem Wasserkopf werden Helleborus und Jodum in niederen Potenzen, nebst Ablassen der Wasseransammlung mittels einer kleinen Operation, empfohlen; stirbt das Kind nicht bei der Geburt oder in den ersten Lebensjahren, dann entwickelt sich gewöhnlich Schwachsinn (s. Seite 200).