Jacob Voorhoeve |
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Homöopathie in der Praxis |
Medizin |
(1908) |
17. Zahnbeschwerden treten bei gesunden Kindern, welche auf die richtige Weise ernährt werden (s. Seite 273 und 274) und deren Blut infolgedessen genügend Kalksalze enthält, nicht in beunruhigender Weise auf. Die Kleinen sind während des Zahnens etwas unruhiger als sonst, das Zahnfleisch ist rot und geschwollen, die Speichelabsonderung vermehrt und der Appetit etwas vermindert; zuweilen leiden die Kinder auch an Durchfall oder Ausschlag, welche jedoch bald wieder verschwinden. Gegen diese Erscheinungen braucht man nichts zu tun, als nur ab und zu den Mund mit kaltem Wasser auszuwaschen und nachts einen nassen Umschlag um den Leib zu legen. Sollten jedoch die Beschwerden heftiger auftreten oder lange anhalten, wie es besonders bei Skrofulosen Kindern der Fall ist, dann wähle man unter folgenden Mitteln eins: Aconit. 4 bei Fieber und Unruhe, auch bei Husten; Bellad. 4 bei hochrotem Gesicht, Zittern, plötzlichem Aufschreien im Schlaf und Krämpfen; Chamom. 3 bei Unruhe und Durchfall, wie gehackte Eier; Ignat. 4 bei Krämpfen, welchem Mittel man gerne Zinc. cyanat. VI folgen läßt; Ipecac. 4 bei Erbrechen und Durchfall; Mercur. solub. VI bei schleimigem, grünlichem Durchfall; Sulfur VI bei Ausschlag. Kindern, welche an der englischen Krankheit leiden, bei welchen die Zähne erfahrungsgemäß sehr spät durchbrechen, gebe man jeden Tag eine Messerspitze Calcar. phosph. VI—III und trage besondere Sorge für eine zweckentsprechende Ernährung. Übrigens wird man gut tun, bei ernsten Beschwerden während des Zahnens stets ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen, da die Ursache derartiger Beschwerden zuweilen doch eine andere ist, als es den Anschein hat.