Jacob Voorhoeve |
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Homöopathie in der Praxis |
Medizin |
(1908) |
6. Schlafsucht kommt bei verschiedenen Gehirnkrankheiten, Schädelverletzungen und bei Blutvergiftung vor. Dieser Zustand, welcher durch allzulangen und unnatürlichen Schlaf gekennzeichnet ist, unterscheidet sich von Ohnmacht und Scheintod durch die ungestörte, deutlich wahrzunehmende Herz- und Lungentätigkeit und von Schlagfluß durch das Fehlen von Muskellähmungen. Alte Leute leiden häufig an Schlafsucht, welche in diesem Falle durch die anfangende Verkalkung der Gehirnblutgefäße hervorgerufen wird. Durch das Trinken von Buttermilch, welche die Kalksalze im Blut in Auflösung erhält, kann das Eintreten der Arterienverkalkung einigermaßen verzögert werden. Das nach dem Simile-Prinzip bei Schlafsucht angezeigte Heilmittel ist Opium 3—6, welches in den zuerst genannten Krankheiten oft gute Dienste leistet.