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Jacob Voorhoeve Homöopathie in der Praxis III. Behandlung der Krankheiten und erste Hilfe IX. Nieren- und Blasenkrankheiten

[3. Nierenkolik]

3. Nierenkolik nennt man außergewöhnlich heftige, plötzlich sich einstellende Schmerzen, welche sich von den Nieren nach der Blase ausdehnen und von dem Rücken nach den Beinen ausstrahlen und oft von Schüttelfrost, Erbrechen und sogar Ohnmachtsanfällen begleitet sind. Es besteht heftiger Harndrang, ohne daß es dem Kranken möglich ist, das Wasser zu lassen. Die Ursache dieser Kolikschmerzen liegt in der Einklemmung von Nierensteinen in den Harnausführungswegen. Durch heiße Bäder von 37—39° C. und das Trinken von warmem Selterswasser und den abwechselnden Gebrauch von Atrop. sulf. 4 und Arsen. alb. 4, zuweilen von Canthar. 6 oder Colocynth. 4 gelingt es öfters, die Schmerzen zu lindern. Von anderer Seite wird Pareira brava 2—1 bei Nierenkolik warm empfohlen, zuweilen ist es jedoch der unerträglichen Schmerzen wegen nötig, zu einer Morphiumeinspritzung zu greifen. Ist der akute Anfall vorüber, dann ist ea von der größten Wichtigkeit, die Bildung von Nierengries und Nierensteinen und damit die Wiederkehr der Kolikanfälle zu verhüten. Dies kann, wenn die Krankheit noch nicht zu veraltet ist, hauptsächlich durch Regelung der Diät erreicht werden. Der Genuß von Fleisch und Eiern muß beschränkt oder noch besser eine Zeitlang ganz vermieden werden. Eeichlicher Obstgenuß, besonders eine Traubenkur ist zu empfehlen. Geistige Getränke sind strengstens verboten. Das Trinken frischen Wassers, Körperbewegung im Freien und Trinkkuren mit bestimmten Mineralwässern (Wildungen, Neuenahr, Vichy) leisten gute Dienste. Dabei sind zur Verbesserung der Konstitution homöopathische Mittel, u. a. Lycopod. VI und Sulfur VI vielfach von Nutzen. Sind große Blasensteine vorhanden, dann ist eine Operation nicht zu umgehen.



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