Jacob Voorhoeve |
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Homöopathie in der Praxis |
Medizin |
(1908) |
1. Entzündung der Mundschleimhaut ist ein häufiges, lästiges Übel, welches durch scharfe Speisen und Getränke, durch abgebrochene Zähne, durch Erkältung und Quecksilbervergiftung verursacht werden kann oder sich im Verlaufe gewisser ansteckender Krankheiten zeigt. Die Schleimhaut ist gerötet und geschwollen und sondert viel Schleim ab. Brennendes Gefühl und Schmerzen im Munde, schlechter Geschmack und belegte Zunge sind weitere Kennzeichen. Zuweilen bilden sich auch kleine Geschwüre am Zahnfleisch, an der Innenseite der Lippen und Backen und am Gaumen, welche bei Berührung bluten und das Kauen erschweren. In leichteren Fällen ist das Einnehmen von Bellad. 4 oder Mercur. solub. IV nützlich, wobei natürlich die veranlassenden Ursachen beachtet und womöglich beseitigt werden müssen. Daneben sind oft wiederholte Ausspülungen des Mundes mit einer lauwarmen Salzlösung (ein Eßlöffel Salz auf 1 Liter Wasser) empfehlenswert. Bei Quecksilbervergiftung sind Nitr. acid. 4 und Kal. jod. 2, bei Geschwüren und Mundfäule Kal. chlorat. 3 und Mercur. corros. 5 angezeigt. Harte Speisen müssen vermieden, werden, Fruchtsäfte, besonders Zitronensaft, sind zu empfehlen. (Über: Schwämmchen s. 12. Abschnitt.)