Jacob Voorhoeve |
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Homöopathie in der Praxis |
Medizin |
(1908) |
13. Magenerweiterung kann die Folge von langwierigem Magenkatarrh, von Erschlaffung oder Schwäche der Magenmuskeln durch fortgesetzte Überladung des Magens, oder von Verengung des Magenausganges durch Geschwüre oder Geschwülste sein. Die Nahrung bleibt zu lange im Magen liegen, fängt an zu gären und kann durch ihr Gewicht Erschlaffung der Magenmuskeln hervorrufen, sodaß der Magen nicht nur vergrößert und erweitert wird, sondern sogar seine ganze Lage ändert. Außer den gewöhnlichen Erscheinungen des Magenkatarrhs tritt von Zeit zu Zeit wiederholtes Erbrechen saurer, übelriechender Stoffe auf und bei Druck auf die Magengegend kann man oft das sog. "Plätschergeräusch" wahrnehmen. Bei der Behandlung, welche in vorgeschrittenen Fällen wenig Aussicht auf gänzliche Heilung bietet, sind die Lebensweise, die Diät und die Heilmittel, die unter chronischem Magenkatarrh genannt sind, von großer Wichtigkeit. Oft kann durch Auspumpen und Ausspülen des Magens große Erleichterung verschafft werden. Ferner sind Massage, Faradisation der Magenmuskeln und heilgymnastische Übungen, sowie das Anlegen des Neptunusgürtels (s. Seite 88) in der Nacht und das Tragen einer Leibbinde bei Tage zu empfehlen.