Angina
Angina CELSUS Arzt in Rom zur Zeit des Kaisers Augustus lat. angere beengen, zusammenziehen, 1. die mit Anschwellungen des Rachens und mit Schlingbeschwerden verbundenen Entzündungen der Mandeln und des weichen Gaumens; Formen: Angina catarrhalis, Angina tonsillaris follicularis oder lacunaris (Tonsillitis follicularis usw.); Angina erysipelatosa, fibrinosa, leptothricia, phlegmonosa; Angina necrotica; Angina herpetica; Angina diphtherica, scarlatinosa, typhosa, syphilitica usw. Auch rheumatica mit Gelenk-Rheuma komplementäre Angina, entstehend durch Weiterwandern der Bakterien nach den Gelenken, gleichgültig bei Angina tonsillaris oder follicularis, oder lacunaris oder phlegmonosa. Ähnlich auch eine Angina arthritica, vor den Gichtanfällen auftretend. 2. Angina LUDOVIC Synanche sublingualis oder gangraenosa, LUDWIGsche Angina, (LUDWIG Prof. Tübingen gest. 1865) eine von der Submaxillardrüse ausgehende Zellgewebsentzündung am Boden der Mundhöhle. 3. Angina VINCENTI 1898, besser PLAUTsche Angina 1894 oder Angina ulcerosa, abnorme Lokalisation der Stomatitis ulcerosa auf den Mandeln durch Bacillus fusiformis und Spirochaeti denticola hervorgerufen. 4. Angina pharyngea = Drüsenfieber, s. d. 5. Angina pectoris, Stenokardie, "Engbrüstigkeit" Anfälle von heftigem Schmerz hinter dem Brustbein, mit Todesangst verbunden, organiseh durch Sklerose der Kranzarterien, funktionell bei Nervosität, Hysterie, Tabakvergiftung. Angina pectoris vasomotoria (NOTHNAGEL Prof. Wien, gest. 1905), durch allgemeinen Gefäßkrampf, vgl. vasovagal. (Angina abdominalis Arteriosklerose der Baucharterien, vgl. Dysperistaltik.) — Anginöse Sprache die kloßig, wie mit vollem Mund gesprochen klingende Sprache bei stärkerer Mandelschwellung.