Asthma
Asthma gr. asthma von aisthô keuche, im weiteren Sinne s.v.w. Dyspnöe, namentlich solche, die in Anfällen auftritt. Im engeren Sinne bezeichnet man als Asthma bronchiale oder nervosum, essentielles Asthma, Anfälle von hoher Atemnot mit besonders erschwerter Ausatmung (Lungenblähung und Zwerchfelltiefstand); nach der vermuteten reflektorischen Ursache unterscheidet man Asthma nasale, dyspepticum, utarinum, während der Menses, arthriticum, saturninum, pulverulentum, Asthma der Bäcker usw., Heu-Asthma. Überhaupt spielen nervöse Einflüsse eine wesentliche Rolle. So können bei Neurasthenikern ganz wunderliche Dinge einen Anfall auslösen: Luft eines Zimmers, Blumengerüche, Tierausdünstungen usw. Dies wiederum wohl hauptsächlich durch Autosuggestion. Also: die Erinnerung, daß einmal unter den und jenen Bedingungen ein Anfall ausgelöst wurde, vereint mit der Angst vor einem derartigen Anfall, genügt zur Auslösung. Betr. anaphylaktische Ursache vgl. Allergie. Ganz von Asthma bronchiale zu trennen sind Asthma cardiacum, Dyspnöeanfälle bei Herzinsuffizienz, Asthma uraemicum bei Urämie, Asthma diabeticum, Asthma cerebrale oder arterioscleroticum früh bei örtlicher oder ausgebreiteter Gehirnarteriosklerose, ROSENBACH, Asthma thymicun s.v.w. Tracheostenosis thymica, Dyspnö durch Thymusvergrößerung, 1712 von PLATER, 1840 von KOPP beschrieben, akut tödlich oder chronisch meist tödlich, wenn nicht durch Entfernung des Organs geheilt; nach ESCHERICH meist mit einer allgemeinen lymphatisch — chlorotischen Anlage verbunden, vgl. Lymphatische Konstitution. Veraltet ist Asthma humidun für die seröse Bronchorrhöe, LAENNECs pituitösen Katarrh; ebenso Asthma Millari oder thymicum für Spasmus glottidis, Asthma nocturnum für Alpdrücken. Asthmakristalle LEYDEN spitze oktaedrische Kristalle im Auswurf Asthmatischer, gleich mit den CHARCOTschen Kristallen im Knochenmark, im Sperma usw.; wahrscheinlich das phosphorsaure Salz der sogenannten SCHREINERschen Base C2H6N.