Exsudatio, Exsudation
Exsudatio lat. Ausschwitzung — Bildung von Exsudaten aus den Blut- und Lymphbahnen und zwar entzündlich im Gegensatz zu Transsudaten: Austritt von Blutwasser infolge Stauung evtl. an den gleichen Stellen, jedoch ohne Entzündung. — Exsudation erfolgt vor allem in die serösen Höhlen durch die vorhandenen Lymphspalten. Dann spricht man von pleuritischer, perikardialer, peritonitischer Exsudation oder in die Gelenkhöhlen: arthritische Exsudation. Ferner in die Gewebsspalten aller Körpergewebe: endzündliches Ödem = Infiltration. Erfolgt diese Exsudation in die kapillarreichen Schleimhäute, so schwellen diese an, das normale Sekret wird vermehrt, bis schließlich das Exsudat durch das aufgelockerte, z. T. auch bereits nekrotische Epithel selbst durchdringt und außerhalb z. B. fibrinöse Beläge bildet = Krup(p)membranen in Rachen und Luftröhre. Direkter noch kann eine Exsudation aus den Lungenkapillaren zwischen dem einschicht. Alveolarepithel und vor allem an bereits nekrotischen Stellen in die Alveolen dringen und dort Alveolen- und Bronchiolenausgüsse bilden = krup(p)öse Pneumonie. — Erfolgt Exsudation in die äußere Haut, so kann sich an diese Infiltration ein Abheben der obersten Epithelschichten anschließen: Herpes, Ekzem, Brandblasen usw. — Nach ihrer Beschaffenheit teilt man die Exsudationen ein in: seröse, schleimige, fibrinöse, eitrige und hämorrhag. — Die Exsudationen in Körperhöhlen können aufgesaugt werden oder vereitern und evtl. sogar ebenfalls an die Körperoberfläche durchbrechen.