Pneumonie
Pneumonie gr. pneumôn Lunge, Lungenentzündung. 1. Kruppöse, fibrinöse oder lobäre Pneumonie akute fieberhafte Infektionskrankheit, wobei die feinen Luftwege meist eines ganzen Lappens einschließlich der Lungenbläschen mit einem derben, rundzellenreichen Exsudat gefüllt werden. Manchmal wurden mehrere Lungenlappen nacheinander befallen: Wander-Pneumonie, Pneumonia migrans. Die meisten Fälle beruhen auf Infektion mit dem Pneumonie-Diplokokkus FRÄNKEL und WEICHSELBAUM , einige sind auf FRIEDLÄNDERS Pneumonie-Bazillus zurückzuführen, noch andere auf Streptococcus pyogenes, Influenzabazillus (?) usw. Ob die zellige Pneumonie FINKLER, wobei das Exsudat fibrinärmer und zellenreicher ist, auf einer Verschiedenheit der Infektion beruht, ist unsicher. Pneumonie mit besonders schwerer Allgemeinaffektion nennt man asthenische oder typhöse Pneumonie; Pneumonie mit starr gerinnendem Alveolen- u. Bronchiolenexsudat : Pneumonia massiva, GRANCHERs Pneumonie. Biliöse Pneumonie = Pneumonie mit Gelbsucht. 2. Katarrhalische oder lobuläre Pneumonie, Bronchopneumonie, Entzündung der Lunge im Anschluß an vorhergehende Bronchitis, nicht selten durch Blutsenkung und Stauung, Bettlage bei alten Leuten: hypostatische Pneumonie, oder durch Aspiration von Rachenschleim, Erbrochenem oder Eingießen von Fleischbrühe in Schläfrige usw.: Schluck-Pneumonie Bei Kindern nennt man sie nach der häufigen Form ihrer Dämpfung auch Streifen-Pneumonie. 3. Tuberkulöse Pneumonie, Pneumonia caseosa a) akute Entzündung größerer Lungenabschnitte bei chronischer Lungentuberkulose, s. d. b) Chronische Pneumonie, interstitielle Pneumonie, indurative Pneumonie, Desquamativ-Pneumonie, s. d., chronische tuberkulöse Entzündungen in der Lunge. 4. Pneumonia dissecans RINDFLEISCH von der Pleura her fortgepflanzte Vereiterung der Bindegewebsscheiden zwischen den größeren Läppchengruppen. 5. Weiße Pneumonie, Pneumonia alba neonatorum Lungensyphilis der Kleinkinder.