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Puerperalfieber

Puerperalfieber SEMMELWEIS 1861, lat. parêre gebären, Kindbettfieber, Wochenbettfieber, Infektion bei der Entbindung, durch die Hände oder Werkzeuge des Geburtshelfers oder der Hebamme auf Wunden der Geburtsteile übertragen, tritt noch nach 0,2 % aller Geburten auf (in Preußen jährlich fast 1½ Millionen Geburten!) und bewirkt bei geburtshilflichen Operationen eine Sterblichkeit von 3 %. Die häufigsten und schwersten Fälle beruhen auf Eindringen von Streptokokken, aber auch Pneumokokken, Staphylokokken, Kolibazillen kommen u. a. als Erreger vor. Die Erscheinungen bestehen teils in Sepsis durch Aufnahme der in örtlichen Entzündungen erzeugten Giftstoffe, teils im Eindringen der Bakterien zunächst in die Umgebung der Gebärmutter, s. Perimetritis, Peritonitis, Parametritis ferner Phlegmasia alba dolens; weiterhin kann sich Pyämie (s. d.) anschließen. Die oberflächlichen Puerperalinfektionen, z. B. der Scheide, haben oft diphtherischen Belag, s. Entzündung.