Rinde, Gehirnrinde
Rinde, Gehirnrinde die äußere, graue Schicht des Gehirns. Rindenzentren: Gewisse Rindenbezirke des Gehirns sind die Zentren für Funktionen motorischer, sensibler und sensitiver Art. Die psychomotorischen Zentren liegen in der vorderen, auch in der hinteren Zentralwindung, ferner in den angrenzenden Teilen der oberen Stirn- und Parietalwindung und im Parazentrallappen. Dies so, daß das obere Drittel die unteren Extremitäten, das mittlere die oberen Extremitäten und das untere die Gesichts- und Zungenmuskulatur innerviert. Das Sprechzentrum liegt im linken, hinteren Teil der unteren Stirnwindung. Das Zentrum für die Rumpfmuskulatur liegt wahrscheinlich im hinteren Teil der oberen Stirnwindung. Die psychosensorischen Zentren liegen, soweit sie die sensiblen Sinne (Tast-, Temp.-, Schmerz-, Lagesinn) betreffen, in den Zentral- und Parietalwindungen, und zwar in den hinteren (während die psychomotorischen in die vordere Zentralwindung zu verlegen wären). Die optischen Rindenzentren liegen im Hinterhauptlappen, die Rindenzentren für Geschmack im basalen Teil, die akustischen Rindenzentren im hinteren Teil des oberen Schläfenlappens. Das Zentrum des Geruches im Gyrus Hippocampi. Vgl. Schädeltopographie. Rindenataxie Verlust geordneter Bewegung durch Rindenerkrankung. Rindenblindheit Blindheit durch Zerstörung des Sehzentrums in der Hirnrinde, bei gesundem peripheren Organ und gesunden Leitungsbahnen. Rindenepilepsie s. JACKSON. Rindenläsionen Verletzungen oder Erkrankungen der Gehirnrinde. Vgl. JACKSON. Rindenntaubheit analog der Rindenblindheit, s. o.