Ziehl-Neelsen
ZIEHL-NEELSEN Tbc.-Bazillen-Färbung: Aus dem eitrigsten Teil des Auswurfs und zwar von verschiedenen Stellen sind stecknadelkopfgroße Klümpchen zwischen 2 Deckgläsern zu zerquetschen und zu verreiben. Wenn lufttrocken, langsam 3 mal — Glasseite gegen die Flamme — durch die Flamme ziehen. Nun auf der, in einem Uhrschälchen befindliche Farblösung (Fuchsin 1,0 + 5% Karbolwasser 100,0 + Alk. absol. 10,0) schwimmen lassen unter Erwärmung bis Dämpfe aufsteigen. Auf 5 Minuten abkühlen. Dann in Differenzierlösung: bez. Nachfärblösung: Methylenbläu 1,0 bis 2,0 + 25% Schwefelsäure 100,0 nicht länger als 1 Minute. In Wasser abspülen, trocknen usw. — Tuberkulosebazillen sind rot, andere Bakterien und Zellen usw. blaund Hiervon auch viele Abänderungen bes. die zweckmäßige von BERKA (1917) mit 5 verschiedene Lösungen: a) Kristallviolett 3,0 in 95% Alkohol 100,0 b) 1,0 Ammoniumkarbonat in 100,0 Aqu. dest. c) 10,0% Salpetersäure, d) 95% Alk. e) 2,0 Bismarkbraun in 40,0 Wasser und 60,0 Alk. warm gelöst. Die durch die Flamme gezogenen Deckgläschen oder besser Objektträger werden in Mischung von 1 Teil a) mit 3 T. b) bedeckt und aufgekocht. Dann rasch in c) dann in d) eingetaucht und in letztere abgeschwenkt. Mit Filtrierpapier trocknen, dann mit e) bis zur Braunfärbung bedecken, Abspülen uud Trocknen. Tuberkelbazillen sind violett, andere Bazillen und Gewebe braun. Sind die Bazillen sehr spärlich, empfiehlt sich das UHLENHUTH-Antiformin-Verfahren = Anreicherungsverfahren. Lösung besteht aus Natronlauge und Eau de Javelle (unterchloriges Kalium und Chlorkalium). Man nehme gleiche Teile Sputum und Antiformin gut verrührt und einige Stunden stehen gelassen. Der Bodensatz wird zentrifugiert, zweimal gewaschen, auf Deckglas gestrichen und wie oben behandelt. — Andere säurefesten Bazillen sind Leprabazillen und färben sich wie oben, nur viel rascher, so daß dieser Unterschied differentialdiagnostisch verwertbar ist. Ferner ist hier zu erwähnen die Gramfärbung der Tuberkelbazillen.