Der Goldschmiedsgesell
Es ist doch meine Nachbarin
Ein allerliebstes Mädchen!
Wie früh ich in der Werkstatt bin,
Blick ich nach ihrem Lädchen.
Zu Ring’ und Kette poch’ ich dann
Die feinen goldnen Drähtchen.
Ach, denk’ ich, wann, und wieder, wann
Ist solch ein Ring für Käthchen?
Und tut sie erst die Schaltern auf,
Da kommt das ganze Städtchen,
Und feilscht und wirbt mit hellem Hauf
Um’s Allerlei im Lädchen.
Ich feile; wohl zerfeil’ ich dann
Auch manches goldne Drähtchen.
Der Meister brummt, der harte Mann!
Er merkt, es war das Lädchen.
Und flugs, wie nur der Handel still,
Gleich greift sie nach dem Rädchen.
Ich weiß wohl, was sie spinnen will:
Es hofft das liebe Mädchen.
Das kleine Füßchen tritt und tritt;
Da denk’ ich mir das Wädchen,
Das Strumpfhand denk ich auch wohl mit,
Ich schenkt’s dem lieben Mädchen.
Und nach den Lippen führt der Schatz
Das allerfeinste Fädchen.
O wär’ ich doch an seinem Platz,
Wie küßt’ ich mir das Mädchen!