XI
Reinigung
Bleib’ du in deiner Meerestiefe,
Wahnsinniger Traum,
Der du einst so manche Nacht
Mein Herz mit falschem Glück gequält hast,
Und jetzt, als See-Gespenst,
Sogar am hellen Tag’ mich bedrohest —
Bleib’ du dort unten, in Ewigkeit,
Und ich werfe noch zu dir hinab
All meine Schmerzen und Sünden,
Und die Schellenkappe der Torheit,
Die so lange mein Haupt umklingelt,
Und die kalte, gleißende Schlangenhaut
Der Heuchelei,
Die mir so lang’ die Seele umwunden,
Die kranke Seele,
Die gottverleugnende, engelverleugnende,
Unselige Seele —
Hoiho! Hoiho! Da kommt der Wind!
Die Segel auf!
Sie flattern und schwell’n!
Über die stillverderbliche Fläche
Eilet das Schiff,
Und es jauchzt die befreite Seele.