e) Übergang der modernen Manufaktur und Hausarbeit zur großen Industrie. Beschleunigung dieser Revolution durch Anwendung der Fabrikgesetze auf jene Betriebsweisen
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264) Millinery bezieht sich eigentlich nur auf den Kopfputz, doch auch Damenmäntel und Mantillen, während Dressmakers mit unsren Putzmacherinnen identisch sind.
265) Die englische millinery und das dressmaking werden meist in den Baulichkeiten der Anwender, teils durch dort wohnhafte und engagierte Arbeiterinnen, teils durch auswärts wohnende Taglöhnerinnen betrieben.
266) Kommissär White besuchte eine Manufaktur für Militärkleider, die 1.000 bis 1.200 Personen, fast alle weiblichen Geschlechts, beschäftigte, eine Schuhmanufaktur mit 1.300 Personen, wovon beinahe die Hälfte Kinder und junge Personen usw. ("Child. Empl. Comm., II. Rep.", p. XLVII, n. 319.)
267) Ein Beispiel. Am 26. Februar 1864 enthält der wöchentliche Sterblichkeitsbericht des Register General 5 Fälle von Hungertod. Am selben Tag berichtet die "Times" einen neuen Fall von Hungertod. Sechs Opfer des Hungertods in einer Woche!
268) "Child. Empl. Comm., II. Rep.", 1864, p. LXVII, n. 406-409; p. 84, n. 124; p. LXXIII, n. 441; p. 68, n. 6; p. 84, n. 126; p. 78, n. 85; p. 76, n. 69; p. LXXII, n. 438.
269) "Der Mietpreis der Arbeitslokale scheint der Faktor zu sein, der schließlich den Ausschlag gibt, und folglich hat sich in der Hauptstadt das alte System, Arbeit an kleine Unternehmer und Familien auszugeben, am längsten erhalten und ist am ehesten wieder aufgenommen worden." (l.c.p. 83, n. 123.) Der Schlußsatz bezieht sich ausschließlich auf Schusterei.
270) In der Handschuhmacherei usw., wo die Lage der Arbeiter von der der Paupers kaum unterscheidbar, kommt dies nicht vor.
271) l.c.p. 83, n. 122.
272) In der für den Großverkauf produzierenden Stiefel- und Schuhmacherei von Leicester allein waren 1864 bereits 800 Nähmaschinen im Gebrauch.
273) l.c.p. 84, n. 124.
274) So im Armee-Kleidungsdepot zu Pimlico, London, in der Hemdenfabrik von Tillie und Henderson zu Londonderry, in der Kleiderfabrik der Firma Tait zu Limerick, die an 1.200 "Hände" vernutzt.
275) "Die Tendenz zum Fabriksystem." (l.c.p. LXVII.) "Das ganze Gewerbe befindet sich jetzt in einem Übergangsstadium und macht die gleichen Veränderungen durch, die auch die Spitzenindustrie, die Weberei usw., durchgemacht haben." (l.c., n. 405.) "Eine völlige Revolution." (l.c.p. XLVI, n. 318.) Zur Zeit der "Child. Empl. Comm." von 1840 war die Strumpfwirkerei noch Handarbeit. Seit 1846 wurde verschiedenartige Maschinerie eingeführt, jetzt durch Dampf getrieben. Die Gesamtzahl der in der englischen Strumpfwirkerei beschäftigten Personen beiderlei Geschlechts und aller Altersstufen vom 3. Jahr an betrug 1862 ungefähr 120.000 Personen. Davon, nach Parliamentary Return vom 11. Februar, 1862 doch nur 4.063 unter der Botmäßigkeit des Fabrikakts.
276) So z.B. in der Töpferei berichtet die Firma Cochran von der "Britannia Pottery, Glasgow": "Um unsere Produktionshöhe aufrechtzuerhalten, verwenden wir jetzt in weitem Umfang Maschinen, die von ungelernten Arbeitern bedient werden, und jeder Tag überzeugt uns, daß wir eine größere Menge herstellen können als nach dem alten Verfahren." ("Reports of Insp. of Fact., 31st Oct. 1865", p. 13.) "Die Wirkung des Fabrikakts ist, zu weitrer Einführung von Maschinerie zu treiben." (l.c.p. 13, 14.)
277) So nach Einführung des Fabrikakts in die Töpferei große Zunahme der power jiggers statt der handmoved jiggers.
278) "Rep. Insp. Fact., 31st Oct. 1865", p. 96 und 127.
279) Die Einführung dieser und andrer Maschinerie in die Zündholzfabrik hat in einem Departement derselben 230 junge Personen durch 32 Jungen und Mädchen von 14 bis 17 Jahren ersetzt. Diese Ersparung von Arbeitern wurde 1865 weitergeführt durch Anwendung der Dampfkraft.
(280) "Child. Empl. Comm., II. Rep.", 1864, p. IX, n. 50.
281) "Reports of Insp. of Fact., 31st Oct. 1865", p. 22.
282) "Die nötigen Verbesserungen ... können in vielen alten Manufakturen nicht eingeführt werden, ohne Kapitalauslage über die Mittel vieler gegenwärtiger Besitzer ... Eine vorübergehende Desorganisation begleitet notwendig die Einführung der Fabrikakte. Der Umfang dieser Desorganisation steht in direktem Verhältnis zur Größe der zu heilenden Mißstände." (l.c.p. 96, 97.)
283) In den Hochöfen z.B. "wird die Arbeitszeit gegen Ende der Woche im allgemeinen stark ausgedehnt, infolge der Gewohnheit der Arbeiter, am Montag und gelegentlich, teilweise oder ganz, auch am Dienstag zu feiern". ("Child. Empl. Comm., III. Rep.", p. VI.) "Die kleinen Meister haben im allgemeinen eine sehr unregelmäßige Arbeitszeit. Sie verlieren 2 oder 3 Tage, und dann arbeiten sie die ganze Nacht, um den Verlust aufzuholen ... Sie beschäftigen immer ihre eignen Kinder, wenn sie welche haben." (l.c.p. VII.) "Der Mangel an Regelmäßigkeit beim Arbeitsanfang, der durch die Möglichkeit und die Übung, durch Überarbeit den Verlust einzuholen, gefördert wird." (l.c.p. XVIII.) "Ungeheurer Zeitverlust in Birmingham ... indem sie einen Teil der Zeit bummeln und in der restlichen Zeit sich abschuften." (l.c.p. XI.)
284) "Child. Empl. Comm., IV. Rep.", p. XXXII. "Die Ausdehnung des Eisenbahnsystems soll diese Gewohnheit, plötzliche Ordres zu erteilen, sehr gefördert haben; für die Arbeiter ergeben sich daraus Hetztempo, Vernachlässigung der Essenszeiten und Überstunden." (l.c.p. XXXI.)
285) "Child. Empl. Comm., IV. Rep.", p. XXXV, n. 235 und 237.
286) l.c.p. 127, n.56.
287) "Was den Verlust anbelangt, der dem Handel durch nicht rechtzeitiges Erfüllen der Ordres zur Verschiffung entsteht, so erinnere ich mich, daß dies das Lieblingsargument der Fabrikherren 1832 war. Nichts, was jetzt zu diesem Gegenstand angeführt werden kann, könnte soviel Gewicht haben wie damals, als der Dampf noch nicht alle Entfernungen halbiert und neue Regelungen des Verkehrs eingeführt hatte. Diese Behauptung erwies sich damals, als wirklich die Probe aufs Exempel gemacht wurde, als nicht stichhaltig und würde gewiß auch jetzt einer Nachprüfung nicht standhalten." ("Reports of Insp. of Fact., 31st Oct. 1862", p. 54, 44.)
288) "Chil. Empl. Comm., III. Rep.", p. XVIII, n. 118.
289) John Bellers bemerkt schon 1699: "Die Ungewißheit der Mode vergrößert die Zahl der notleidenden Armen. Sie birgt zwei große Mißstände in sich: 1. die Gesellen leiden im Winter Not aus Mangel an Arbeit, da die Schnittwarenhändler und Webermeister nicht wagen, ihre Kapitalien zur Beschäftigung von Gesellen zu verauslagen, bevor der Frühling kommt und sie wissen, was dann Mode sein wird; 2. im Frühling sind nicht genug Gesellen da, so daß die Webermeister viele Lehrlinge heranziehen müssen, um den Handel des Königreichs in einem viertel oder halben Jahr versorgen zu können, wodurch der Ackersmann vom Pflug gerissen, das flache Land von Arbeitern entblößt, die Städte sich zu einem großen Teil mit Bettlern füllen und manche, die sich zu betteln schämen, im Winter dem Hungertode ausgeliefert werden." ("Essays about the Poor, Manufactures etc.", p. 9.)
290) "Child. Empl. Comm., V. Rep.", p. 171, n.34.
291) So heißt es z.B. in den Zeugenaussagen von Bradforder Exporthändlern: "Unter diesen Umständen ist es klar, daß Jungen nicht länger als vom 8 Uhr morgens bis 7 oder 71/2 Uhr abends in den Warenhäusern beschäftigt zu werden brauchen. Es ist nur eine Frage von Extra-Auslage und Extra-Händen. Die Jungen brauchten nicht so spät in die Nacht hinein zu arbeiten, wären einige Anwender nicht so profithungrig; eine Extramaschine kostet nur 16 oder 18 Pfd.St. ... Alle Schwierigkeiten entspringen aus ungenügenden Vorrichtungen und Raummangel." (l.c.p. 171, n.35, 36 u. 38.)
292) l.c.[p. 81, n.32.] Ein Londoner Fabrikant, der übrigens die zwangsweise Regulation des Arbeitstags als Schutzmittel der Arbeiter gegen die Fabrikanten und der Fabrikanten selbst gegen den Großhandel betrachtet, sagt aus: "Der Druck in unsrem Geschäft ist verursacht durch die Verschiffer, die z.B. Ware mit einem Segelschiff verschicken wollen, um für eine bestimmte Saison an Ort und Stelle zu sein und zugleich die Frachtdifferenz zwischen Segelschiff und Dampfschiff einzustecken, oder von zwei Dampfschiffen das frühere wählen, um vor ihren Konkurrenten auf dem auswärtigen Markt zu erscheinen."
293) "Dem könnte abgeholfen werden", sagt ein Fabrikant, "auf Kosten einer Erweiterung der Werke unter dem Druck eines allgemeinen Parlamentsakts." (l.c.p. X, n. 38.)
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