Struktur der vier Elemente
Dazu kommt noch das Neue, daß, ob auch die Körper des Urstoffs
Völlige Dichte besitzen, trotzdem die entstehenden Dinge
Luft, Feu'r, Erde und Wasser von lockrer Beschaffenheit werden.
All dies läßt sich verstehn durch das Leere, das allem sich beimischt.
Wären dagegen schon locker die Grundelemente der Dinge,
Woher stammten dann Eisen und härtlicher Kiesel, wie wären
Diese geworden, wo bliebe die Kraft, dies alles zu schaffen?
Niemand könnte das sagen. Es würde die ganze Natur dann
Völlig und ganz ermangeln des grundsteinlegenden Anfangs.
Also die Grundelemente sind einfach zwar und solide,
Aber durch ihren Verband, wenn sie fest aneinander sich schließen,
Können die vielen zusammen gewaltige Kräfte entfalten.
Wäre sodann kein Ende gesetzt der Vernichtung der Körper,
Müßten doch einige Körper zum mindesten übrig geblieben
Sein, die aus ewiger Zeit sich bis jetzt in den Dingen erhielten
Und entronnen zu sein aus allen Gefahren sich rühmten.
Aber da längst feststeht, sie seien zerbrechlichen Wesens,
Ist es ein Widerspruch, daß jene die ewige Zeit durch
Trotz unzähliger Stöße sich könnten am Leben erhalten.
Endlich ist festgestellt, daß jedem Geschlechte das Ende
Seines Wachsens und Lebens von vornherein ist gegeben,
Und was jedes vermag den Naturgesetzen zu Folge
Oder was nicht, steht längst schon fest nach ewiger Satzung.
Daran ändert sich nichts, vielmehr bleibt alles beständig,
So, daß stets nach der Reihe die buntgefiederten Vögel
Je nach ihrem Geschlecht dieselbigen Tupfen vererben;
Also müssen sie wohl den nimmer sich ändernden Urstoff
Schon in dem Körper besitzen. Denn könnten die Urelemente
Irgendwie in den Dingen beliebig Veränderung leiden,
Dann wär' auch nicht klar, was eigentlich könnte entstehen
Oder was füglich auch nicht; und wie jedwedem umzirkt sei
Seine wirkende Kraft und der grundtief ruhende Markstein.
Nie auch könnten ererben nach Sippen getrennt die Geschöpfe
Bildung, Bewegung, Gesittung und Lebensführung der Eltern.