Lied eines theokritischen Ziegenhirten
Da lieg’ ich, krank im Gedärm, —
Mich fressen die Wanzen.
Und drüben noch Licht und Lärm!
Ich hör’s, sie tanzen ...
Sie wollte um diese Stund’
Zu mir sich schleichen.
Ich warte wie ein Hund, —
Es kommt kein Zeichen.
Das Kreuz, als sie’s versprach?
Wie konnte sie lügen?
— Oder läuft sie Jedem nach,
Wie meine Ziegen?
Woher ihr seid’ner Rock? —
Ah, meine Stolze?
Es wohnt noch mancher Bock
An diesem Holze?
— Wie kraus und giftig macht
Verliebtes Warten!
So wächst bei schwüler Nacht
Giftpilz im Garten.
Die Liebe zehrt an mir
Gleich sieben Übeln, —
Nichts mag ich essen schier.
Lebt wohl, ihr Zwiebeln!
Der Mond ging schon in’s Meer,
Müd sind alle Sterne,
Grau kommt der Tag daher, —
Ich stürbe gerne.