Daimonion (daimonion) nennt SOKRATES die von ihm für göttliche Eingebung gehaltene innere Stimme der praktischen Vernunft, des Gewissens, des sittlichen Taktes, die ihn von der Begehung unziemlicher, unvernünftiger, mit der sittlichen Persönlichkeit nicht in Einklang stehender Handlungen abhält. Sie sage ihm ha te chrê poiein kai ha mê (XENOPHON, Memor. I, 4, 15, IV, 3, 12; vgl. auch IV, 8, 6); emoi de tout' estin ek paidos arxamenon, phônê tis gignomenê, hê hotan genêtai, aei apotrepei me toutou, ho an mellô prattein, protrepei dê oupote (PLATO, Apolog. 31 D; Phaedr. 242 B; vgl. CICERO, De divin. I, 54, 122, ferner VOLQUARDSEN, Das Dämon. d. Sokr. u. s. Interpreten 1862; RIBBING, Sokrat. Stud. II, 1870).