Ars magna (»große Kunst«) nennt R. LULLUS seinen Versuch, durch Kreise, auf denen die verschiedensten Begriffe verzeichnet sind, vermittelst der Drehung dieser Kreise, die verschiedensten Kombinationen von Begriffen und damit eine Topik (s. d.) derselben und eine »scientia generalis« zu erhalten. Mnemotechnisch hat dies einen gewissen Wert. Mit dieser »Lullschen Kunst« beschäftigen sich besonders CORNELIUS AGRIPPA, VALERIUS, G. BRUNO. Eine »ars combinatoria«, die Darstellung der Wissenschaften in einem abstrakten Zeichensystem durch eine »characteristica universalis«, gilt LEIBNIZ als Desiderat (Nouv. Ess. IV, ch. 3, § 18). Der mathematische soll in einen logischen Kalkül umgewandelt werden, in einen logischen Algorithmus. Eine »Erfindungskunst« ist zu wünschen, für diese aber eine »ars combinatoria«, die alle möglichen Begriffe erschöpft. Die »scientia generalis« lehrt die Methode, »omnes alias scientias ex datis sufficientibus inveniendi et demonstrandi« (Erdm. p. 86 a; vgl. p. 162 a, b, 163 b) für die einfachsten Begriffe und die Verbindungsarten der Begriffe werden Zeichen gesetzt (vgl. TRENDELENBURG, Histor. Beitr. zur Philos. III, 1 ff.). CHR. WOLF definiert: »Ars characteristica cosnbinatoria est ars illa, quae docet signa ad inveniendum utilia et modum eadem combinandi eorundemque combinationem certe lege variandi« (Psych. emp. § 297). Vgl. PRANTL, G. d. L. III, 149 ff.; G. FREGE, Begriffsschrift 1879. Vgl. Algorithmus.