Apathie (apatheia): Unempfindlichkeit (ARISTOTELES, hê apatheia tou aisthêtikou, De an. III 4, 429 a 29), Affektlosigkeit, Gemütsruhe ist nach den Kynikern (Diog. L. VI, 1, 8), nach dem Megariker STILPON, den Skeptikern, besonders aber den Stoikern das dem Weisen und Tugendhaften gemäße Verhalten. Den Unterschied der stoischen von der megarischen Apathie erklärt SENECA: »Noster sapiens vincit quidem incommodum omne, sed sentit; illorum ne sentit quidem« (Ep. 9). PHILO wertet die Apathie als Mittel zur Glückseligkeit (Leg. alleg. II, 85). Geläuterte (nieht stumpfsinnige) Apathie empfiehlt SPINOZA (Eth. IV u. V), auch KANT (Anthr. § 73). Vgl. Affekt.