Utopien
Utopien (gr. s. a. Nirgendheime) oder Staatsromane nennt man phantastische Ausmalungen einer idealen gesellschaftlichen Zukunft. Platon (427-347) will in seinem „Staate“ Privateigentum und Privathäuslichkeit beseitigen. Freie Nachbildungen sind Thom. Morus’ „Utopia“ (1516) und Campanellas „Sonnenstaat“ (1623). Bacons „Atlantis“ (1625) schließt sich an Platons „Kritias oder Athen und Atlantis 9000 Jahre vor Solon“ an. Dann folgt Fénélon mit seinen „Aventures de Télémaque“ (1700) und J. J. Rousseau (1754) mit seiner Schrift „Ursprung und Gründe für die Ungleichheit der Menschen“. Morelly beschrieb 1768 „la République des Philosophes“ und verwarf in „L’homme flottant“ das Eigentum, Mercier schwärmt 1770 vom Jahre 2440, und schon Brisson erklärt 1780, also 60 Jahre vor Proudhon, daß Eigentum Diebstahl sei (la propriété c’est le vol). – Cabet beschrieb 1842 in „Voyage en Icarie“ sein Paradies der Gütergemeinschaft. – Phantastische Schriften sind noch: Bellamy 1883 „A Looking backward from the year 2000“, Hertzka, „Freiland“. 1890, derselbe „Entrückt in die Zukunft“. 1895, Donelly, „Caesar’s Column, sensational story of the 20th century“ 1892 u.a.m.